Flüchtlinge:Autobahn zwischen Dänemark und Deutschland wieder offen

Lesezeit: 2 min

  • Die Autobahn zwischen Dänemark und Deutschland ist wieder offen.
  • Weiterhin transportiert die Fähre zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rødby auf der dänischen Insel Lolland keine Züge, der Fernzugverkehr liegt lahm.
  • Die dänische Regierung reagierte mit der Grenzschließung auf Hunderte aus Deutschland ankommende Flüchtlinge.

Autobahn offen, Züge stark eingeschränkt

Die Autobahn, die Dänemark mit Deutschland verbindet, ist wieder offen. Dies teilt die dänische Polizei mit. Am Mittwoch war die Autobahn gesperrt worden, weil Hunderte aus Deutschland kommende Flüchtlinge über diesen Weg Richtung Norden strömten. Auch die dänische Bahn hatte daraufhin auf Anweisung der Polizei den Zugverkehr zwischen Deutschland und Dänemark eingestellt.

Zwischen Flensburg und Padborg in Südjütland fuhren ab Mittwochabend keine Züge mehr, in den Morgenstunden des Donnerstag konnten lediglich zwei Regionalzüge von Padborg weiter nach Kopenhagen fahren, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn der Süddeutschen Zeitung sagte. Auf den Fähren, die auf der Ostsee zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rødby auf der dänischen Insel Lolland verkehren, würden aber weiterhin keine Züge transportiert. Dem Bahn-Sprecher zufolge gibt es nach wie vor keine durchgehend verkehrenden Fernzüge von oder aus Dänemark.

Wie lange diese Regelung gelte, sei der Deutschen Bahn nicht bekannt. Die dänische Bahngesellschaft DSB kündigte in der Nacht an, dass für Donnerstag mit einer Normalisierung des grenzüberschreitenden Zugverkehrs gerechnet werde. Zwischen Hamburg und Kopenhagen fahren unter der Woche täglich in beide Richtungen je fünf Fernzüge. Auf der zweiten Verbindung Flensburg-Padborg sind täglich mindestens neun Züge unterwegs.

Grenzschließung seit Mittwochabend

Am Mittwoch hatte die Polizei eine Fähre aus Fehmarn mit etwa hundert Flüchtlingen an Bord im Hafen von Rødby gestoppt. Weitere Fähren mussten nach Polizeiangaben im Hafen warten. Seit gestern Nacht waren etwa 330 Flüchtlinge auf Lolland angekommen.

Diesen hat die dänische Polizei mittlerweile die Weiterreise von Rødby mit einem Zug angeboten. Das sagte ein Polizeisprecher am Mittwochabend. Etwa 240 Flüchtlingen soll die Weiterreise gewährt worden sein. Berichte dänischer Medien, dass der Zug sie nach Schweden bringen würde, bestätigte der Polizeisprecher nicht.

Die dänische Polizei kann ankommende Flüchtlinge ohnehin nicht dauerhaft von der Weiterreise nach Schweden abhalten. "Wir haben laut dem Ausländergesetz Befugnis, Menschen dreimal 24 Stunden zurückzuhalten", sagte der Polizeichef des Landes, Jens Henrik Højbjerg, bei einer Pressekonferenz. Es seit klar, dass man nach Ablauf dieser Zeit nicht verhindern könne, dass die Flüchtlinge in ein anderes Land reisen. "Unsere Priorität ist es, Leben zu schützen und dafür zu sorgen, dass niemand zu Schaden kommt", sagte Højbjerg. In der Nacht zum Donnerstag willigten etwa hundert der Flüchtlinge in Rødby ein, in Dänemark zu bleiben und sich dort registrieren zu lassen.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/AFP/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: