ETA-Terror:Zwei Bombenexplosionen an der Costa Blanca

Der erste Sprengsatz ging in einem Hotel in Alicante hoch, der zweite im Badeort Benidorm. Mindestens zwölf Menschen wurden verletzt, darunter ein Deutscher. Die Polizei hatte die Hotels nach einer Warnung evakuiert.

Ein anonymer Anrufer hatte sich bei der baskischen Zeitung Gara gemeldet und die Explosionen angekündigt. Er gab vor, im Namen der ETA zu sprechen.

Unter den Opfern ist auch ein 24-jähriger Hamburger Sprachschüler, wie die Behörden mitteilten. Er sei in Alicante von Glassplittern getroffen worden. Sein Zustand sei aber nicht ernst. Mindestens ein weiterer Ausländer wurde ebenfalls verletzt.

Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin hatte erst am Montag die Reisehinweise für Spanien verschärft und darauf hingewiesen, dass die baskische Untergrund-Organisation ETA ihre Attentats-Drohungen "erst jüngst wiederholt" habe. "Die baskische Terrororganisation ETA richtet ihre Aktivitäten in Spanien unter anderem gegen Einrichtungen der Tourismusindustrie", heißt es in dem Sicherheitshinweis.

Trotz der großen Anstrengungen der spanischen Sicherheitskräfte könnten weitere ETA-Anschläge, "die auch darauf gerichtet sind, den Tourismus zu treffen, sowie die Gefährdung von Personen, nicht ausgeschlossen werden", schreibt das Auswärtige Amt.

Im Februar war ein baskischer Polizeichef bei einem mutmaßlichen ETA-Anschlag in Nordspanien getötet worden. Die ETA kämpft seit 1968 gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes. Mehr als 800 Zivilisten, Politiker und Sicherheitskräfte kamen seitdem bei Anschlägen der Untergrundorganisation ums Leben.

(sueddeutsche.de/dpa)

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