US-Präsidentschaftswahlen 2024:Mike Pence erwägt Kandidatur gegen Donald Trump

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Mike Pence war Vizepräsident unter Donald Trump, hat sich aber mit ihm inzwischen zerstritten. (Foto: Chip Somodevilla/afp)

Der ehemalige Vizepräsident sagt, es werde eine "bessere Wahl" geben als seinen ehemaligen Chef.

Der ehemalige Vizepräsident Mike Pence hat in einem TV-Interview erklärt, dass er eine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten in Erwägung zieht, selbst wenn sich Donald Trump erneut für das Weiße Haus bewerben sollte. Es wird erwartet, dass Trump an diesem Dienstag, 15. November, seine erneute Kandidatur in seinem Anwesen Mar-a-Lago ankündigen will. In dem Interview mit dem Sender ABC-News sagte der Republikaner Pence allerdings, dass es "eine bessere Wahl" geben werde als den ehemaligen Präsidenten, unter dem er Vize war. Er selbst denke "in Gebeten" darüber nach, zu kandidieren, und wenn das bedeute, seinen ehemaligen Chef herauszufordern, "dann sei es so".

Pence hatte bei den Zwischenwahlen im ganzen Land Wahlkampf für republikanische Kandidaten gemacht, Reden gehalten und Geld für seine Interessengruppe Advancing American Freedom gesammelt. Seine Memoiren mit dem Titel "So Help Me God" (So wahr mir Gott helfe) sollen am Dienstag veröffentlicht werden.

Pence preist zwar routinemäßig die Errungenschaften der "Trump-Pence-Administration" an, distanziert sich aber inzwischen von seinem ehemaligen Chef, insbesondere wegen Trumps Sicht auf die Wahl 2020, von der er fälschlicherweise behauptet, sie sei manipuliert und gestohlen worden. Pence hatte sich schließlich mit Trump darüber zerstritten. Pence lehnte Trumps Forderung ab, die Stimmen für den demokratischen Kandidaten Joe Biden in wichtigen Swing States abzulehnen, woraufhin ein Mob von Trump-Anhängern das US-Kapitol stürmte, wobei einige von ihnen skandierten: "Hängt Mike Pence". In dem ABC-Interview beschrieb Pence die erschütternde Erfahrung, die er und seine Familie während des Aufruhrs gemacht haben, und seine Entschlossenheit, im Kapitol zu bleiben, um seine Pflicht zu erfüllen.

Pence bezeichnete Trumps Rhetorik auf einer Kundgebung unmittelbar vor dem Aufstand als "rücksichtslos" und sagte, er sei "verärgert" über einen Tweet von Trump, dass sein Vizepräsident "nicht den Mut habe, das zu tun, was getan werden müsse" - den dieser postete, während der Angriff auf das Kapitol im Gange war. "Die Worte des Präsidenten an diesem Tag auf der Kundgebung haben mich und meine Familie und alle im Kapitol gefährdet", sagte Pence.

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