Deutschland:Die neue deutsche Ungewissheit

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Das Reichstagsgebäude in Berlin. (Foto: AP)

Der Streit um die Flüchtlingspolitik hat sich zum grundsätzlichen Konflikt entwickelt. Zerfällt das Land in Eliten und Abgehängte, in Weltoffene und Nationalisten? Die Wahl warf mehr Fragen auf, als sie beantwortete.

Von Kurt Kister

Ein paar Wochen vor Ende dieses Jahres steht noch nicht fest, welche Bundesregierung in welcher Koalition die Politik dieses unseres Landes, wie das Helmut Kohl immer gerne gesagt hat, lenken wird. Zwar hat die Bundestagswahl nicht das Land verändert, aber ihre Ergebnisse zeigen dennoch, wie sehr sich die Bundesrepublik und mit ihr die politischen Milieus in den vergangenen Jahren gewandelt haben. Lange galt, wenn auch mit wachsenden Einschränkungen, das alte Gesetz von den zwei Lagern: In Gestalt von Union und SPD gab es zwei sogenannte Volksparteien; die eine irgendwie konservativ mit halbrechten Einsprengseln; die andere irgendwie links mit der immer wieder aufflackernden Sehnsucht, eigentlich mehr links sein zu wollen. Noch bis 2005 war die Situation klar: Sowohl SPD als auch CDU/ CSU lagen, mit Ausnahme der sehr frühen westdeutschen Jahre, jeweils deutlich über 30 Prozent. Wer die Regierung führte, entschied sich letztlich daran, mit wie vielen Prozentpunkten Union oder SPD jenseits der 35-Prozent- Marke einliefen. Tempi passati.

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