Deutsche Bank:Unfähig

Die Deutsche Bank ist immer noch schlecht gegen Geldwäsche gerüstet. Man fragt sich, was die Führung all die Jahre getan hat?

Von Meike Schreiber

Lernen die es nie bei der Deutschen Bank? Es ist viel Zeit vergangen, und es sind viele Hundert Leute im Bereich Geldwäscheprävention eingestellt worden, seit die Bankführung erst einen Kulturwandel ausgerufen hat und dann Kunden, Mitarbeitern und Aktionären weiszumachen versuchte, es sei vorbei mit laschen Kontrollen, es herrsche fortan null Toleranz. Wer dachte, die Geschäfte würden längst nach Vorschrift laufen, erfährt nun: weit gefehlt. Sechs Monate, nachdem Christian Sewing an die Spitze der Bank aufgestiegen ist, muss die Finanzaufsicht Bafin einen Sonderbeauftragten in die Frankfurter Doppeltürme schicken. Und warum? Weil das größte deutsche Kreditinstitut die Geldwäscheprävention immer noch nicht im Griff hat. Die Bankführung unter Vorstand Sewing, Vize Garth Ritchie und Aufsichtsratschef Paul Achleitner gibt eine äußerst unglückliche Figur ab. Ritchie wollte offenbar ungestört seinen Geschäften im Investmentbanking nachgehen, Sewing hat ihn fröhlich machen lassen, und Achleitner hat den Vertrag von Ritchie gerade eilig um fünf Jahre verlängert.

Im Grunde kann man sich das Gerede um eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank endgültig sparen. Warum sollte gerade dieses Management so etwas Kompliziertes wie eine Großfusion hinbekommen?

© SZ vom 26.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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