Deutsche Bahn:Kaputtgespart

Die Kosten sind zu hoch, die Leistung zu schlecht. Die Bahn braucht Geld.

Von Caspar Busse

Die Lage bei der Deutschen Bahn ist besorgniserregend. Die Verspätungen nehmen zu, der Service ab, die Waggons sind oft sehr voll - und es gibt jede Menge Baustellen. Alle, die mit der Bahn unterwegs sind, bekommen das täglich zu spüren. Zwar steigt die Zahl der Bahnpassagiere, auch wegen günstiger Sonderangebote, aber der Gewinn sinkt, und die Schulden liegen jetzt schon bei fast 20 Milliarden Euro.

Einfach gesagt: Die Kosten sind zu hoch, die Leistung ist zu schlecht. Das alles ist die Folge einer jahrelang verfehlten Politik. Die Deutsche Bahn sollte für den - inzwischen abgesagten - Börsengang schön gemacht werden, ohne Rücksicht auf Verluste. Diese Verirrung des Kaputtsparens rächt sich nun. Es muss dringend in neue Züge, in Modernisierung und Digitalisierung, in Service investiert werden, aber das Geld dafür fehlt.

Bahn-Chef Richard Lutz weiß das alles, war er doch schon bis zur Beförderung 2017 für die Finanzen zuständig. Der Konzern braucht dringend einen neuen Kurs, er muss effizienter, schneller und moderner werden. Wenn etwa eine Strecke wie die zwischen Berlin und München gut läuft, muss die Frequenz rasch erhöht werden. Dafür ist sicher auch weiteres Geld des Bundes nötig. Denn Deutschland ist auf eine gesunde und leistungsfähige Bahn angewiesen.

© SZ vom 11.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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