Deutsche Bahn:Ein neuer Zug

Aus gutem Grund bestellt die Bahn ihre Züge nunmehr in Spanien.

Von Markus Balser

Die alten IC- und EC-Züge der Deutschen Bahn waren einmal das Rückgrat des deutschen Schienenverkehrs. Sie stammen aus einer Zeit, als der Kanzler Helmut Kohl und Standardlieferanten des Staatskonzerns deutsche Unternehmen wie Siemens waren. Am Mittwoch präsentierte die Bahn nun nach Jahrzehnten endlich ein Nachfolgermodell.

Die Bahn zeigte damit in jeder Hinsicht einen neuen Zug. Denn es ändert sich nicht nur das Design der Züge. Die Bahn bietet Kunden künftig auch abseits der ICE-Strecken einen passablen Service mit WLAN und Platz für Fahrräder an. Sie zieht zugleich Konsequenzen aus den Problemen der Vergangenheit. Erstmals kauft die Bahn ihre Fernzüge nicht bei einem Hersteller, der vor allem in Deutschland produziert. Die 100 neuen Züge des ECx baut für eine halbe Milliarde Euro nun das Unternehmen Talgo in Spanien.

Verspätete Lieferung und gravierende Probleme im Einsatz von ICEs, wie zuletzt kurz nach dem Start der neuen Paradestrecke Berlin - München, haben bei der Bahn zu Recht großen Ärger über den Hauptlieferanten Siemens hinterlassen und das Vertrauen in die Technik des Weltkonzerns erschüttert. Man hoffe bei den bestellten Zügen nunmehr auf mehr Komfort und mehr Platz, ließ die Bahn bei der Präsentation wissen. Und auf mehr Verlässlichkeit.

© SZ vom 14.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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