Demonstrationen:Rechtsextremisten-Demo in Mainz: drei Gegendemonstrationen

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Mainz (dpa/lrs) - Eine rechtsextreme Partei hat für diesen Samstag zu einer Demonstration in Mainz aufgerufen und damit breiten Protest ausgelöst. Mehr als 60 Organisationen haben drei Gegendemonstrationen (ab 11.00 Uhr) und elf Kundgebungen angemeldet. "Bisher ist es der Mainzer Zivilgesellschaft immer gelungen, solche Aufmärsche zu verhindern", sagte Susanne Wagner vom DGB Rheinhessen-Nahe.

Die ursprünglich in Erfurt entstandene Neue Stärke Partei (NSP) hat für ihre Versammlung nach Angaben der Stadt bis zu 100 Teilnehmer angemeldet. Als Motto nannten die Anmelder: "Kampfkultur - hol dir deine Stadt und dein Land zurück". Das Innenministerium Rheinland-Pfalz bezeichnete die NSP als "offenkundig neonazistisch". Ihr Programm sei "von dem Gedanken eines für die Neonaziszene typischen biologistisch-völkischen Nationalismus geprägt".

Das Bündnis "Kein Nazi-Aufmarsch in Mainz! Wir stellen uns Quer!" reicht von antirassistischen Initiativen über Gewerkschaften und Parteien bis zum Stadtjugendring, den Omas gegen Rechts und dem FSV Mainz 05. Außerdem haben Antifa-Gruppen aus bundesweit mehreren Städten zu Blockaden aufgerufen unter dem Motto "Rechte Kampfkultur entwaffnen". Die Behörden erwarten etwa 3000 Gegendemonstranten.

Zur Sicherung der angemeldeten Versammlungen hat die Polizei umfangreiche Straßensperrungen in der Innenstadt angekündigt. Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) erklärte am Freitag in einer Videobotschaft über Twitter, wenn "offen Naziparolen" von außen in die Stadt getragen würden, "dann gibt es nur eine Antwort für mich und für alle Mainzerinnen und Mainzer: Stopp. Das wollen wir nicht." Er sei froh, wenn am Samstag "viele Paroli bieten gegen Hass, gegen Ausgrenzung, gegen Rassismus".

© dpa-infocom, dpa:220715-99-39006/2

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