"Wir wehren uns, bis wir gewinnen": Erst ging es nur um einen Park, nun um den als autoritär empfundenen Kurs von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. In der Nähe des Istanbuler Büros des Premiers liefern sich Tausende Demonstranten in der Nacht erneut heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Gasmasken und Barrikaden - die Demonstranten sind vorbereitet auf Wasserwerfer und Tränengas. Das harte Vorgehen der türkischen Polizei wird nicht nur von Aktivisten, sondern auch von der EU und den USA kritisiert.
Nicht nur in Istanbul, auch in anderen türkischen Städten ziehen in der Nacht zahlreiche Demonstranten auf die Straßen, um ihrem Unmut über die Regierung Ausdruck zu verleihen - auch in der Hauptstadt Ankara.
Wie auf einem Schlachtfeld sieht es auch in Izmir im Westen der Türkei aus. Dort setzte die Polizei Wasserwerfer gegen die Aktivisten ein.
Das gesamte Wochenende war in Istanbul und vielen anderen Orten der Türkei von den Protesten gegen die Regierung geprägt: Über den Taksim-Platz im Herzen Istanbuls ziehen am Morgen des 1. Juni dunkle Rauchschwaden. Die ganze Nacht hatten sich Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei geliefert.
Herausgerissene Pflastersteine und Barrikaden versperren eine Straße im Zentrum Istanbuls.
Mit Taucherbrille gegen Tränengas: Eine junge Frau protestiert auf dem Istanbuler Taksim-Platz gegen Ministerpräsident Erdogan. Auf einem Plakat ruft sie ihn zur Besinnung auf: "Ich bin kein König. Ich bin Ministerpräsident, gewählt von meiner Nation. Ich bin euer Diener, nicht euer Herr."
Demonstranten suchen hinter einem Sperrzaun Schutz vor der Polizei. Seit etwa einer Woche wehren sich immer mehr Menschen dagegen, dass der Gezi-Park im Zentrum der Metropole am Bosporus bebaut werden soll.
Ein Demonstrant auf dem Taksim-Platz in Istanbul trägt eine Guy-Fawkes-Maske.
Chemikalien aus nächster Nähe ins Gesicht: Ein Polizist besprüht einen Demonstranten mit einem "Chemie-Tayyip"-Plakat auf dem Taksim-Platz in Istanbul, um einem Einsatzfahrzeug Platz zu verschaffen.
Tränengas in der Luft über dem Gezi-Park in Istanbul: Augenzeugen berichten, dass sogar Bewohner weit entfernter Stadtteile noch unter den Folgen des Tränengases litten.
Unbeugsamer Widerstand: Mit Wasserwerfern und Chemikalien versucht die Polizei, den Taksim-Platz in Istanbul zu räumen - ohne Erfolg.
Gefangen im Nebel: Ein Demonstrant schützt sich gegen das Tränengas der türkischen Polizei mit einer alten Gasmaske.
Solidarität: Demonstranten helfen einander, mit den Folgen des Tränengases zurechtzukommen. Sogar aus Hubschraubern soll die Polizei die Gaskanister abgeschossen haben.
Protest auf dem Taksim-Platz: Manche tragen Gasmasken, andere versuchen mit provisorischen Mitteln, sich gegen die Wirkung des Tränengases zu schützen.