Abschiebung nach Libanon:Miri wirft deutschen Behörden Manipulation vor

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Miri ist mehrfach vorbestraft, dieses Archivbild zeigt ihn 2012 vor Gericht. (Foto: EPA-EFE/Shutterstock)

An die libanesischen Behörden sei viel Geld geflossen, behauptet das abgeschobene Clan-Mitglied. Das Innenministerium sieht dafür keine Hinweise.

Von Jonas Schreijäg, Nino Seidel und Ralf Wiegand, Bremen

Der zum zweiten Mal nach Libanon abgeschobene Ibrahim Miri erhebt schwere Vorwürfe gegen die deutschen Behörden. Jahrelang hatte der 46-Jährige offenbar ohne gültige Passdokumente in Bremen gelebt, nun lagen den libanesischen Behörden allem Anschein nach doch Dokumente vor, die eine Einreise Miris nach Libanon möglich machten. Gegenüber Reportern des NDR und der Süddeutschen Zeitung sagte Miri in einem via Whatsapp geführten Interview: "Ich glaube, diese Papiere wurden gefälscht. Und es ist viel Geld geflossen an die libanesischen Behörden, die mich hier aufgenommen haben." Auf eine entsprechende Anfrage teilte das Bundesinnenministerium mit, die für die Abschiebung erforderlichen Dokumente seien von den libanesischen Behörden ausgestellt worden; darüber hinaus lägen "keine Erkenntnisse" vor.

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