Versuchte Angriffe auf Demokraten und CNN:Absender von Briefbomben plädiert auf schuldig

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Eine Zeichnung aus dem Gerichtssaal zeigt rechts den Angeklagten Cesar Sayoc. (Foto: REUTERS)
  • Cesar Sayoc wird beschuldigt, im Herbst Briefbomben an mehrere Personen versendet zu haben, die US-Präsident Donald Trump kritisch gegenüberstehen.
  • Jetzt hat er sich vor einem Bundesgericht schuldigbekannt.
  • Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Ein Mann aus Florida, der verdächtigt wird, im Herbst vergangenen Jahres Briefbomben an Kritiker von US-Präsident Donald Trump geschickt zu haben, hat sich vor einem Bundesrichter schuldig bekannt. Cesar Sayoc wird vorgeworfen, insgesamt 16 Pakete mit Sprengladungen an 13 Personen und Einrichtungen gesendet zu haben, die Trump kritisch gegenüberstehen.

Unter den Empfängern waren unter anderem der ehemalige US-Präsident Barack Obama sowie sein Stellvertreter Joe Biden, der ehemalige Präsident Bill Clinton und seine Frau Hillary, der Schauspieler Robert De Niro sowie verschiedene Vertreter des US-Kongresses und des Fernsehsenders CNN.

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Wie die Washington Post berichtet, gab der 57-Jährige vor Gericht zu, die Briefbomben selbst gebaut und verschickt zu haben. "Ich weiß, diese Taten waren falsch. Ich bitte vielmals um Entschuldigung", sagte er demnach. Keines der Pakete zündete, doch Sayoc sagte im Gerichtssaal in New York, er sei sich des Risikos bewusst gewesen, dass dies hätte geschehen können.

Aufkleber von Trump an Van

Bislang hatte Sayoc, der aus Florida stammt, auf nichtschuldig plädiert. Der Angeklagte lebte vor der Tat in einem Van, an dem Aufkleber von US-Präsident Trump angebracht waren. Zudem sollen sich in dem Fahrzeug Bilder von Gegnern Trumps gefunden haben, auf denen ein Fadenkreuz zu sehen war.

Die Pakete waren bei den Empfängern kurz vor den wichtigen Zwischenwahlen im Herbst aufgetaucht und hatten die USA eine ganze Zeit lang in Atem gehalten. Mehrere Post-Verteilzentren wurden damals auf der Suche nach weiteren Sprengladungen durchkämmt.

Sayoc, der unter anderem als DJ und Türsteher in Stripclubs gearbeitet haben soll, ist der Washington Post nach mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Körperverletzung und Diebstahl. Wegen der Briefbomben, deren Versendung einige US-Bundesvertreter eine "inländische Terrortattacke" nannten, droht ihm nun eine lebenslange Freiheitsstrafe.

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