CDU: Schäuble:Rückkehr Ende Oktober?

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"Schlichtweg Quatsch": Von Amtsmüdigkeit kann bei Finanzminister Schäuble nicht die Rede sein, sagt sein Staatssekretär. Offenbar will der Minister Ende des Monats in die Politik zurückkehren.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der seit knapp zwei Wochen wegen einer Infektion im Krankenhaus liegt, will nach Informationen von Bild am Sonntag zum Ende des Monats in die Politik zurückkehren. Zu Berichten von Amtsmüdigkeit und Rücktrittsgedanken sagte der parlamentarische Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter (CDU), der diese Woche mit Schäuble mehrfach telefoniert hatte, diese sein "schlichtweg Quatsch".

Finanzminister Wolfgang Schäuble: Offenbar will er bereits in wenigen Wochen wieder in die Politik zurückkehren. (Foto: dpa)

Vom Krankenbett aus hat Schäuble nach Informationen des Blattes mit Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) telefoniert und steht im direkten SMS-Kontakt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Klares Indiz für die geplante Rückkehr des Ministers sei, so Bild am Sonntag, dass er nach Ankunft im Krankenhaus über sein Büro einen Redeauftritt am 29. Oktober bei der IHK in Heilbronn bestätigt hat. Schäuble selbst hatte in dieser Woche Rücktrittsgerüchte dementiert.

Zuvor war immer wieder über einen möglichen Rücktritt des Finanzministers spekuliert worden. Nicht zuletzt Schäuble selbst hatte dazu beigetragen: Über einen Magazinbericht ließen Wolfgang Schäuble und sein Bruder Thomas durchblicken, dass nach monatelangen Schmerzen und immer neuen Klinikaufenthalten die Belastungsgrenze für den querschnittsgelähmten Finanzminister bald erreicht sein könnte.

Ein Rücktrittsangebot an die Kanzlerin ließ der 68-Jährige damals zwar bestreiten - die Gerüchte über einen Rückzug des CDU-Politikers haben sich seitdem verstärkt. Schäuble schien fest entschlossen, sein Amt aufzugeben, sollte es ihm nach der mehrwöchigen Schonfrist nicht wirklich bessergehen. Im politischen Berlin wurde aufmerksam registriert, was Schäuble selbst und sein Bruder im Magazin Stern zu Protokoll gaben.

"Das über halbjährige Wundsein hat ihn zermürbt", sagte Thomas Schäuble, einst CDU-Innenminister in Baden-Württemberg. Vertrauten soll Schäuble gesagt haben: "Wenn ich nach vier Wochen merke, es geht nicht mehr, ziehe ich die Konsequenzen. Davon hält mich niemand ab."

Seit Monaten aber lebt Schäuble gegen seine Gesundheit und oft gegen den Rat seiner Ärzte. Im Frühjahr musste bei ihm ein 17 Jahre altes Implantat ersetzt werden, das er wegen seiner Behinderung benötigt. Ein Routineeingriff bei Querschnittsgelähmten, aber es gab schon damals Probleme. Die Wunde heilt nicht zu. Immer wieder muss Schäuble in die Klinik.

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