Ein Bundeswehrmitarbeiter hat offenbar über Jahre hochgeheimes Material an den iranischen Geheimdienst verraten. Die Bundesanwaltschaft teilte in Karlsruhe mit, der am Dienstag im Rheinland festgenommene Deutsch-Afghane Abdul Hamid S. sei dringend verdächtig, Erkenntnisse an einen iranischen Geheimdienst weitergegeben zu haben.
Der Beschuldigte sei Sprachauswerter und landeskundlicher Berater der Bundeswehr. "In dieser Eigenschaft soll er Erkenntnisse an einen iranischen Nachrichtendienst weitergegeben haben", heißt es in einer Pressemitteilung der Bundesanwaltschaft. Der Beschuldigte werde heute dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Der Spiegel hatte als erstes Medium darüber berichtet. Im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Bundeswehr habe S. Zugang zu sensiblen Informationen gehabt, heißt es in dem Bericht, etwa zum Einsatz der Truppe in Afghanistan - womöglich aber auch zu anderen Gegenständen von Interesse für deutsche Sicherheitsbehörden.