Bundestagswahl:Mehrheit erwartet Regierungswechsel

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Nach Einschätzung der Wähler ist die große Koalition am Ende: 54 Prozent der Bürger rechnen laut einer Umfrage mit einem schwarz-gelben Bündnis.

Die Mehrheit der Deutschen geht einer Umfrage zufolge von einem Regierungswechsel bei der Bundestagswahl am 27. September aus. 54 Prozent rechnen mit einem schwarz-gelben Bündnis aus Union und FDP. Das ergab eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag der Bild am Sonntag.

Die Mehrheit der Wähler rechnet einer neuen Umfrage zufolge nach dem 27. September mit einer Regierung aus Union und FDP. (Foto: Foto: AP)

Nur 23 Prozent erwarten demnach eine Fortsetzung von Schwarz-Rot, neun Prozent glauben an ein Ampel-Bündnis von SPD, FDP und Grünen.

Nur zwölf Prozent der Bundesbürger halten es der Umfrage zufolge für wahrscheinlich, dass SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier Bundeskanzler wird. Das ist ein Plus von drei Prozentpunkten zur Vorwoche.

81 Prozent (minus zwei Punkte) sind von einer zweiten Amtszeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) überzeugt.

66 Prozent der Befragten glaubten nicht, dass die SPD mehr als 30 Prozent der Wählerstimmen bekommen wird. Selbst 54 Prozent der SPD-Wähler rechnen demnach damit, dass ihre Partei die 30-Prozent-Marke verfehlen wird.

Kanzlerin Merkel sprach sich indes erneut für ein Bündnis mit der FDP aus - und forderte den Wunschpartner dazu auf, eine klare Koalitionsaussage zugunsten der Union zu treffen. "Je klarer sich die FDP äußert, umso klarer wissen die Menschen auch, woran sie sind", sagte Merkel im ZDF-Sommerinterview.

Die Liberalen wollen erst eine Woche vor der Wahl ihre Koalitionsaussage für die Union bei einem Sonderparteitag in Potsdam förmlich beschließen, was auf Kritik, vor allem aus den Reihen der CSU, stößt.

Merkel unterstrich die Gemeinsamkeiten mit der FDP vor allem in der Wirtschaftspolitik. In einem Bündnis mit den Liberalen könne die Union am besten Wachstum schaffen, "also aus der Talsohle herauskommen", sagte Merkel im Interview. Sie sprach sich jedoch gegen einen Koalitionswahlkampf mit der FDP aus.

Merkel räumte gleichzeitig ein, dass es zwischen Union und FDP "in der Innen- und Rechtspolitik immer schon große Unterschiede gab". "Aber die zentrale Frage der nächsten Jahre wird sein, Arbeit, Beschäftigung, und dafür brauchen wir eine gute wirtschaftliche Entwicklung, und da glaube ich, ist die Gemeinsamkeit mit der FDP am größten".

Angesichts der Kritik von Horst Seehofer an der FDP sagte Merkel, der CSU-Chef fordere "sicherlich auch in seiner eigenen Art und Weise" klare Verhältnisse ein. "Die Menschen müssen wissen, worauf können sie sich verlassen, wenn sie ihre Stimme abgeben."

© dpa/AFP/AP/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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