Berlin/Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg lehnt nach wie vor eine Fusion mit seinem Nachbarland Berlin ab, während Berlin darin eine Zukunftsperspektive sieht. Das machten die beiden Regierungschefs von Berlin, Michael Müller, und Brandenburg, Dietmar Woidke (beide SPD), in einem ausführlichen Doppelinterview des „Tagesspiegels“ (Sonntag) deutlich. „Würde man jetzt eine Volksabstimmung (zur Fusion) machen, wären 75 Prozent der Brandenburger dagegen“, sagte deren Ministerpräsident Woidke.
Die entscheidende Frage, „was ändert sich zum Positiven?“, habe schon beim ersten Anlauf 1996 nicht beantwortet werden können, sagte Woidke. „Den Brandenburgern können Sie nun mal schlecht erklären, warum eine Mehrheit aus Berlinern in einem gemeinsamen Landesparlament sich darum kümmern sollte, was in der Lausitz los ist“, so Woidke. „Ich sehe es so, dass aus Berliner Sicht ein gemeinsames Land nach wie vor eine Zukunftsperspektive sein könnte“, sagte Müller. „Aber man sollte sich nicht verkämpfen.“