Bürgerschaft:Rot-Grün will Taubenschläge an Hamburger Bahnhöfen

Ein Obdachloser liegt in seinem Schlafsack in der Innenstadt, während mehrere Tauben um ihn herum laufen. (Foto: Marcus Brandt/dpa)

Tauben gehören in vielen Innenstädten zum Straßenbild - besonders dort, wo viele Menschen sind. Die Hinterlassenschaften der Vögel ärgern viele. In Hamburg soll ein Pilotprojekt Abhilfe schaffen.

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Hamburg (dpa/lno) - Neue Taubenschläge an Hauptbahnhof und Altonaer Bahnhof sollen künftig für mehr Sauberkeit sorgen und die Zahl der Stadttauben in Hamburg langfristig reduzieren helfen. Ein Antrag von SPD und Grünen für die Bürgerschaftssitzung in der kommenden Woche sieht vor, in einem Pilotprojekt an den Bahnhöfen zunächst den Bau von jeweils drei Taubenschläge mit Nistplätzen zu finanzieren, in denen die Eier durch Attrappen ersetzt werden können, „um so die Anzahl der Nachkommen tierschutzkonform zu verringern“, wie es in dem Papier heißt.

Die Stadtreinigung soll demnach für Futter und die regelmäßige Säuberung sorgen. Für das Pilotprojekt sollen in den kommenden drei Jahren 350 000 Euro zur Verfügung stehen.

„Hamburgs große Bahnhöfe weisen oft einen hohen, durch große Taubenpopulationen hervorgerufenen Verschmutzungsgrad auf“, sagte der SPD-Abgeordnete Markus Schreiber. Bislang vermehrten sich die Stadttauben weitgehend unkontrolliert, viele Bürgerinnen und Bürger beschwerten sich über die Begleiterscheinungen. „Es ist daher wichtig, den Taubenbestand zu kontrollieren, wenn nötig zu reduzieren und den gesundheitlichen Zustand der Stadttauben zu verbessern.“

Lisa Maria Otte, Tierschutzexpertin der Grünen-Fraktion, sprach von einem „Durchbruch für den Umgang mit Tauben in unserer Stadt“. Langfristig würden die Taubenschläge für mehr Tierschutz und mehr Sauberkeit sorgen. „Stadttauben erhalten in den Taubenhäusern ausreichend artgerechtes Futter und Plätze zum Brüten. Da die Eier vor Ort kontrolliert entnommen werden können, leisten Taubenschläge zudem einen Beitrag zur Reduzierung der Population rund um die Bahnhöfe.“

© dpa-infocom, dpa:240304-99-215677/2

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