Bremen:Bremen will Gedenkort für Opfer des Geiseldramas schaffen

Bremen (dpa/lni) - Bremen wird den Opfern des Geiseldramas von Gladbeck mit einem Erinnerungsort gedenken. Dafür hat sich der Landtag am Mittwoch einstimmig ausgesprochen. Der Ort soll an das Verbrechen vor 30 Jahren erinnern, das zwei Geiseln und einen Polizisten das Leben kostete.

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Bremen (dpa/lni) - Bremen wird den Opfern des Geiseldramas von Gladbeck mit einem Erinnerungsort gedenken. Dafür hat sich der Landtag am Mittwoch einstimmig ausgesprochen. Der Ort soll an das Verbrechen vor 30 Jahren erinnern, das zwei Geiseln und einen Polizisten das Leben kostete.

Die Geiselnahme spielte sich unter anderem in Bremen ab, wo die Geiselnehmer Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner am Abend des 17. August 1988 einen Linienbus mit 32 Passagieren kaperten. Mit diesem fuhren sie mehrere Stunden bis in die Niederlande. Zwei der Businsassen wurden von den Geiselnehmern getötet. Ein 15-jähriger Italiener wurde von Degoswki im Bus erschossen, eine 18-Jährige von Rösner später bei der Polizeiaktion auf der A3 bei Bad Honnef, die die Geiselnahme beendete. Das dritte Opfer war ein Polizeibeamter, der bei der Verfolgung bei einem Verkehrsunfall starb.

„Das Gladbecker Geiseldrama steht wie kein anderes Verbrechen für mediale Grenzüberschreitung und polizeiliches Versagen“, hieß es in dem Beschluss des Landtags. Bei dem Einsatz machten Beamte seinerzeit auch in Bremen Fehler. So gelang es den Geiselnehmern, den Linienbus in ihre Gewalt zu bringen, nachdem sie sich bereits eine Stunde in Bremen aufgehalten hatten. Zudem konnten Journalisten ungehindert mit den Geiselnehmern Interviews führen.

Bremens Regierungschef Carsten Sieling (SPD) entschuldigte sich bei den Opfern und Angehörigen für die Fehler. Die Tat bezeichnete er als eines der „dramatischsten Verbrechen der Nachkriegsgeschichte“. Der Senat soll nun einen Erinnerungsort für die Opfer im Bereich des Busbahnhofs Huckelriede in Bremen schaffen. In diesem Stadtteil hatten die Geiselnehmer damals den Bus in ihre Gewalt gebracht.

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