Bürgerkrieg in Syrien:Zahlreiche Menschen sterben bei Bombenanschlag

Bombenexplosion nahe Damaskus: Eine Autobombe tötet 16 Menschen, darunter mehrere Kinder. In der Gegend südlich der Hauptstadt wird heftig zwischen Regierungstruppen und Oppositionellen gekämpft. Doch Assads Soldaten sind immer weniger erfolgreich - wie jetzt sogar Russland zugeben muss.

Bei einem Autobombenanschlag nahe Damaskus sind 16 Menschen getötet worden. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana waren unter den Opfern auch Frauen und Kinder. Etwa zwei Dutzend Menschen seien verletzt worden.

In der Nähe einer Schule in einer Wohngegend sei ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug explodiert, hieß es. Der Anschlag habe sich in Katana etwa 25 Kilometer südwestlich von Damaskus ereignet. In der Gegend versuchen die Truppen von Präsident Baschar al-Assad die Rebellen zurückzudrängen.

Im ganzen Land nehmen die Kämpfe an Intensität zu: Mittlerweile setzt Assad offenbar auch Scud-Raketen gegen die Aufständischen ein. Seine Armee beschieße die Rebellen mit den Kurzstreckenraketen, sagte ein hochrangiger Vertreter der amerikanischen Regierung am Mittwoch. Solch ein Schritt wäre eine erhebliche Eskalation in dem seit Monaten anhaltenden Bürgerkrieg.

Russland bereitet sich auf Niederlage Assads vor

Mittlerweile rückt auch einer der letzten Verbündeten Syriens vom Regime ab: Der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow sagte am Donnerstag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Itar-Tass, Assad verliere immer mehr die Kontrolle über sein Land, ein Sieg der Opposition sei möglich. Damit hat Russland zum ersten Mal öffentlich die Möglichkeit einer Niederlage von Präsident Assad im syrischen Bürgerkrieg ausgesprochen.

Russland hat das Regime bisher vor möglichen Sanktionen des UN-Sicherheitsrates geschützt und weiter mit Waffen beliefert. Bogdanow signalisierte zwar keine Absicht, sich der Position des Westens gegenüber Syrien anzunähern und Sanktionen mitzutragen, seine Aussagen wurden von Beobachtern aber als Zeichen gewertet, dass sich Russland auf eine bevorstehende Niederlage Assads einstellt und von ihm abrücken könnte.

© Süddeutsche.de/Reuters/dapd/dpa/sebi/webe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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