Bürgerkrieg in Syrien:Frankreich fordert schnelle Waffenlieferungen an Aufständische

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Frankreichs Außenminsiter Laurent Fabius: Er will die syrischen Rebellen mit Waffen beliefern. (Foto: AFP)

Mehr Waffen sollen den Frieden bringen. Der französische Außenminister Fabius will, dass der Westen die syrischen Rebellen mit Waffen versorgt. Ansonsten drohe ein Scheitern der geplanten Friedenskonferenz im Juli.

Nach den jüngsten Erfolgen von Präsident Baschar al-Assads Regierungstruppen fordert Frankreich die Unterstützung der syrischen Rebellen. Außenminister Laurent Fabius spricht sich für eine schnelle Versorgung der Aufständischen mit Waffen aus. "Die Soldaten des Widerstands müssen Waffen haben, weil Assad Flugzeuge sowie schlagkräftige Waffen hat und chemische Waffen eingesetzt hat", sagte Fabius dem Fernsehsender France 2.

Zudem müsse der Vormarsch der syrischen Armee gestoppt werden. "Wenn in dieser Situation am Boden nicht das Gleichgewicht wieder hergestellt wird, wird es keine Konferenz in Genf geben. Die Opposition wird dann nicht zustimmen, zu kommen", sagte Fabius. Nach dem Sieg über die Rebellen in der Stadt Al-Kusair bereitet die Armee des syrischen Staatschefs eine Offensive in der Handelsmetropole Aleppo vor. Das schwächt die Verhandlungsstärke der Rebellen vor der geplanten Friedenskonferenz für Syrien im Juli in der Schweiz.

Aus der Krisenregion wird außerdem ein syrischer Luftangriff auf einen Grenzort im Libanon gemeldet. Der Helikopter habe drei Geschosse auf den Ort Aarsal abgefeuert, wodurch mehrere Menschen verletzt worden seien, sagte ein Vertreter der libanesischen Sicherheitsdienste. Der mehrheitlich von Sunniten bewohnte Ort unterstützt die Aufständischen, die in Syrien die Regierungstruppen von Staatschef Baschar al-Assad bekämpfen. Erst vor wenigen Tagen waren in der Ortschaft zahlreiche verletzte Rebellen eingetroffen.

Waffen nicht vor dem 1. August

Die Europäische Union (EU) hatte vergangenen Monat auf Drängen Großbritanniens und Frankreichs das Waffenembargo gegen Syrien auslaufen lassen. Damit können Assads Gegner vom Spätsommer an mit Rüstungsgütern beliefert werden. Fabius betonte, Frankreich werde die EU-Vereinbarung respektieren, die Rebellen nicht vor dem 1. August mit Waffen zu versorgen.

Am Wochenende hatte der britische Außenminister William Hague die Aufhebung des Waffenembargos gegen syrische Rebellen verteidigt. Zugleich versicherte er, dass die neuen Möglichkeiten nicht dazu führten, dass Großbritannien aktiv werde. Die USA könnten noch in dieser Woche entscheiden, ob sie Waffen an die Rebellen liefern, wie aus der Regierung zuletzt verlautete.

Wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien haben jetzt die ersten österreichischen UN-Soldaten ihre Posten auf den von Israel besetzten Golanhöhen verlassen. Das berichtete der Nachrichtensender Al-Arabija. Etwa 25 UN-Soldaten seien mit ihren Fahrzeugen in Richtung Israel abgezogen. Nachdem zwei Soldaten der UN-Mission verletzt worden waren, hatte Österreich in der vergangenen Woche den Abzug seiner Truppen angekündigt.

Assad wird vor allem von Russland und dem Iran unterstützt. Seit Beginn des Volksaufstandes in Syrien vor mehr als zwei Jahren, der sich mittlerweile zu einem Bürgerkrieg entwickelt hat, sind nach Zahlen der Vereinten Nationen mehr als 80.000 Menschen getötet worden.

© Süddeutsche.de/Reuters/AFP/sst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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