Brexit:Freunde bleiben

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Der Brexit als Abkehr von Europa? Die britische Premierministerin Theresa May sieht das anders. Die Zukunft des Königreiches sei europäisch und vor allen Dingen "global". Wie genau die britisch geprägte Globalisierung aussehen soll, ist offen. (Foto: Stefan Rousseau/dpa)

Theresa May wird in ihrer Rede zum Brexit überraschend deutlich: Großbritannien soll den europäischen Binnenmarkt verlassen. Immerhin verbindet sie den EU-Abschied mit luftigen Kameradschafts-Versprechen.

Von Christian Zaschke, London

Theresa May besitzt das Talent, ihr Lächeln in Sekundenschnelle ersterben zu lassen und ihr Gesicht zu einer wächsernen Maske zu machen, aus der die Augen böse funkeln. Dieses Talent hat sie in ihrer Zeit als Innenministerin bevorzugt bei Reden vor der Polizei zur Anwendung gebracht, und es ist keine Übertreibung zu sagen, dass bei diesen Gelegenheiten auch den hartgesottenen Beamten zumindest mulmig wurde. Am Dienstag hat die britische Premierministerin in London ihre bisher wichtigste Rede gehalten, in der sie vor europäischen Diplomaten ausführte, wie sie sich den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU vorstellt. In der vielleicht bemerkenswertesten Passage setzte sie erneut ihre Technik des sterbenden Lächelns ein, und es war, als zöge ein kalter Hauch durch den Raum.

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