Brandenburger FDP-Ortsverband will austreten:Acht erfolgreiche Mitglieder weniger

In Brandenburg will ein Ortsverband aus der FDP austreten. Gründe sind unter anderem die Querelen an der Spitze und die Zuspitzung auf die Steuerpolitik. Es sind nur acht Mitglieder, doch in der Kleinstadt Treuenbrietzen sind die Liberalen eine starke Kraft und stellen sogar den Bürgermeister.

Einer der erfolgreichsten FDP-Ortsverbände in Brandenburg hat genug von der eigenen Partei. Geschlossen wollen die acht FDP-Mitglieder aus Treuenbrietzen und Niemegk austreten und einen liberalen Bürgerverein gründen.

Die Flämingstadt mit knapp 7500 Einwohnern gilt als eine FDP-Hochburg in Brandenburg. Bei der Kommunalwahl vor knapp vier Jahren wurde die FDP dort mit 34 Prozent stärkste Kraft. Bürgermeister Michael Knape (FDP) wurde 2009 mit gut 70 Prozent wiedergewählt.

"Der geschlossene Parteiaustritt ist keine Entscheidung aus dem Bauch heraus", sagte der FDP-Ortsvorsitzende Andreas Gronemeier. Schon seit einiger Zeit denke der Ortsverband hierüber nach. Die Umfragewerte der Bundespartei von zwei Prozent, Dauerquerelen an der Spitze und die "Ein-Themen-Ausrichtung" auf Steuerpolitik würden FDP-Politik an der Basis unmöglich machen. "Unter dem Label der Freien Demokraten ist auf kommunaler Ebene kein Blumentopf mehr zu gewinnen", sagte Gronemeier weiter.

FDP-Landesvorsitzender Gregor Beyer erklärte, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu Parteiaustritten gekommen sei. Die Ankündigung des Treuenbrietzener Ortsverbands sei aber eine Ausnahme-Erscheinung. Die Partei versuche jedoch mit den Kollegen noch einmal über den für März geplanten Austritt zu reden.

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