"Er wurde totgeschlagen, Vizeminister Illanes wurde feige und brutal ermordet." Mit diesen Worten bestätigt Boliviens Innenminister Carlos Romero den Tod seines Stellvertreters. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt weise alles daraufhin, dass Rodolfo Illanes bei Bergarbeiter-Protesten, 165 Kilometer südöstlich von La Paz, erschlagen wurde.
Der 55-jährige Vizeminister habe sich am Donnerstagmorgen zu einer Landstraßenblockade der Bergarbeiter begeben, um einen Dialog einzuleiten. Dabei sei er von den Demonstranten als Geisel festgehalten und verschleppt worden. Am Abend wurde er schließlich umgebracht, zitiert die bolivianische Zeitung La Razón den Innenminister. Was genau passierte, ist allerdings noch unklar. Der Körper sei Romero zufolge noch nicht überstellt und obduziert worden. Die Polizei hat zehn Verdächtige festgenommen.
Ein örtlicher Hörfunksender hatte zuvor unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, Arbeiter hätten Illanes zu Tode geprügelt. "Wir konnten aus der Nähe sehen, dass er tot ist", sagte Moises Flores, der Chef eines Bergwerk-Senders, dem örtlichen Hörfunk. "Kollegen haben uns berichtet, er sei infolge von Schlägen gestorben." Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen sei auch ein Kumpel erschossen worden, sagte der Journalist.
Proteste schlugen diese Woche in Gewalt um
Die Bergarbeiter verlangen die Änderung des kürzlich verabschiedeten Bergbau-Gesetzes. Sie fordern unter anderem mehr Schürfrechte und die Erlaubnis, für Privatfirmen zu arbeiten. Die Proteste schlugen in dieser Woche in Gewalt um, nachdem die Arbeiter eine Autobahn blockiert hatten. Zwei Bergarbeiter starben, als die Polizei auf sie schoss. Nach Regierungsangaben wurden 17 Polizisten verletzt.