Bildung in Afrika:Das bessere Somalia

Somalia gilt als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Im Landesinneren wütet ein Bürgerkrieg und vor den Küsten kapern Piraten Schiffe. Doch zwei abtrünnige Provinzen im Norden wollen einen anderen Weg gehen. Somaliland und Puntland setzen auf Bildung und eine bessere Zukunft.

Thomas Schmelzer

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Somalia gilt als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Im Landesinneren wütet ein Bürgerkrieg und vor den Küsten kapern Piraten Schiffe. Doch zwei abtrünnige Provinzen im Norden wollen einen anderen Weg gehen. Somaliland und Puntland setzen auf Bildung und eine bessere Zukunft. Seit 1991 ist Somaliland unabhängig von Somalia. Im Vergleich zu seinem Nachbarn wirkt die Provinz wie ein Musterschüler. Vor zwei Jahren fanden Wahlen statt. Die demokratischsten seit langem auf dem afrikanischen Kontinent.

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Die Provinz am Horn von Afrika setzt auf Bildung. Damit will sie auch ein Zeichen an die internationale Gemeinschaft senden, denn bislang ist das Land kein anerkannter Staat. Diese Schülerinnen besuchen eine weiterführende Schule in der Küstenstadt Berbera.

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"Eine Nation kann nur stark werden, wenn sie auf gebildete Bürger zurückgreifen kann", sagt die Bildungsministerin von Somaliland Zamzam Abdi Adan. Zurzeit geht in ihrer Region jedes zweite Kind zur Schule.

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Erst im vergangenen Jahr schaffte Adan das Schulgeld ab. "Wir wollen die Eltern überzeugen, ihre Kinder zur Schule zu schicken", sagt sie. Die Lehrer werden seit kurzem von Staatsgeldern bezahlt.

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Die Europäische Union ist der größte Geldgeber für das Schulsystem. Rund 85 Millionen Euro jährlich investiert sie in Somalia. Durch die Mittel wurde auch eine tierärztliche Hochschule in Sheikh finanziert, an der diese Schüler gerade unterrichtet werden.

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Somaliland gibt dieses Jahr zehn Prozent des Haushalts für Bildung aus. In Industrieländern wie Deutschland sind es gerade mal rund vier Prozent. Trotzdem verdienen Lehrer in Somaliland nur 75 Euro im Monat.

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Für die Schüler ist Bildung vor allem eine Chance, der Gewaltspirale zu entkommen. Diese Jugendlichen sitzen in der Fadumo-Bihi-Schule in der Hauptstadt von Somaliland. Der Schulname leitet sich von einer früherin Schülerin ab, die durch Landminen ihre Beine verlor.

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Fadumo Bihi studiert heute an der lokalen Universität. Sie steht für die Erfolgsgeschichte von Somaliland. Im Gegensatz zum südlichen Nachbarn Somalia gibt es hier kaum noch Piraten und islamistische Terrorgruppen.

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Puntland hat diesen Weg noch vor sich. Die Region nordöstlich von Somalia spalte sich 1998 von ihrem Mutterland ab und gilt als Hort für Piraten. "Ohne Bildung gibt es keine Hoffnung für uns", sagt Bildungsminister Abdi Farah Said Juxa.

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Deswegen will auch Puntland seinen Bildungsetat erhöhen. Er soll im kommenden Jahr von 3,5 auf sieben Prozent steigen. Bislang profitiert auch Puntland von den europäischen Hilfsgeldern. Dieser Binnenflüchtling steht vor einer gesponsorten Schule in Garoowe.

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"Bildung ist der einzige Weg, den Extremismus auszugleichen", sagt Bildungsminister Juxa. Viele befürchten, dass die verzweifelte Jugend in die Arme der islamistischen Terrorgruppen laufen könnte.

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