Berlin-Wahl:SPD offenbar nur noch 53 Stimmen vor den Grünen

Berlin-Wahl: Bettina Jarasch von den Grünen steht neben der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), als sie zu Sondierungen zur Regierungsbildung zusammenkommen.

Bettina Jarasch von den Grünen steht neben der Regierenden Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), als sie zu Sondierungen zur Regierungsbildung zusammenkommen.

(Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Mehrere Medien berichten, dass der Abstand zwischen den Parteien im endgültigen Wahlergebnis in Berlin noch weiter zusammengeschrumpft ist. Eigentlich sollen die Zahlen erst am Montag veröffentlicht werden.

Offenbar ist der Abstand zwischen der SPD und den Grünen bei der nachgeholten Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin nur minimal. Wie aus dem endgültigen Wahlergebnis hervorgeht, das an Medien durchgesickert ist, liegt die SPD von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey nur 53 Stimmen vor den Grünen. Der RBB berichtet, dass ihm die Zahlen vorliegen, auch die Bild hatte von dem denkbar knappen Wahlausgang geschrieben.

So wäre der Abstand zwischen SPD und Grünen also noch geringer als ohnehin schon - am Wahltag hieß es, die SPD sei 105 Stimmen vor den Grünen gelandet. Kurz nach der Wahl wurden dann noch Hunderte Briefwahlzettel gefunden, die nicht mitgezählt worden waren.

Am Montag will der Landeswahlleiter das offizielle Ergebnis der Wiederholungswahl verkünden, die vor zwei Wochen stattfand. Die Wahl musste wiederholt werden, weil es bei der ursprünglichen schwere Pannen gegeben hatte.

Laut dem vorläufigen Ergebnis hat die CDU die Wiederholungswahl mit 28,2 Prozent klar gewonnen. SPD und Grüne bekamen beide 18,4 Prozent. Die Linke kam bei der Wahl auf 12,2 Prozent, die AfD auf 9,1 Prozent. Die FDP flog mit 4,6 Prozent aus dem Parlament.

In einem Interview mit Zeit Online, das am Samstag vor den Berichten zum verringerten SPD-Vorsprung erschien, verneinte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) die Frage, ob sie an ihrem Amt klebe: "Nein, ich klebe nicht an meinem Amt. Wirklich nicht." Sie sei bereit, den besten Weg für Berlin zu finden und für die SPD über den Tag hinaus zu denken. "Es geht nicht darum, dass ich auf meinem Stuhl sitzen bleibe, sondern auch, wie die SPD in drei Jahren bei der nächsten Wahl dasteht." Giffey erlebe "im Moment Hass und Hetze aus bestimmten Lagern, die ich so noch nicht kannte". Sie sprach in dem Interview von einer "Art Kampagne" mit dem Vorwurf, sie klebe an der Macht. Das finde sie "wirklich schlimm". Es gebe eine wachsende Verachtung gegenüber politisch engagierten Menschen.

In dieser Woche wollen CDU und SPD in Berlin entscheiden, mit welcher Partei sie Koalitionsverhandlungen anstreben. Das hatten CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner und Giffey am Freitag nach der dritten Sondierungsrunde beider Parteien angekündigt.

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