Berlin: Frontbann 24:Razzien bei Rechtsextremisten

Die Polizei durchsucht Wohnungen von Mitgliedern von "Frontbann 24", einer Neonazi-Gruppe, die sich in der Tradition von Hitlers Mordtruppe SA sieht.

Die Berliner Polizei hat an diesem Donnerstagmorgen elf Wohnungen von mutmaßlich führenden Mitgliedern der rechtsextremistischen Organisation "Frontbann 24" durchsucht.

Präsent bei NPD-Veranstaltungen: Ein Anhänger von "Frontbann 24" bei einer NPD-Kundgebung am 1. Mai 2009 in Berlin-Köpenick. (Foto: Foto: ddp)

Anlass dafür war das öffentliche Auftreten von elf Männern im Alter von 20 bis 46 Jahren und einer 39-jährigen Frau in den vergangenen Monaten in Berlin und Brandenburg, sagte ein Polizeisprecher. Dabei hätten sie die verbotene Uniform der Organisation "Frontbann 24" getragen.

Durchsucht wurden nach richterlichen Anordnungen Wohnungen in der Edisonstaße, Siemensstraße, Wilhelminenhofstraße, Griechischer Allee und Britzer Straße in Oberschöneweide, außerdem Wohnungen in Mariendorf, Buckow, Marzahn und Hohenschönhausen. Es seien Uniformstücke beschlagnahmt worden. Festnahmen habe es bisher nicht gegeben.

Nach früheren Angaben des Verfassungsschutzes gehört "Frontbann 24" zu den am schnellsten wachsenden Neonazi-Organisationen in Berlin.

Sie sei seit Ende 2008 in der Hauptstadt aktiv, nachdem bereits 2005 die "Kameradschaft Tor Berlin" (KTB) und die "Berliner Alternative Süd-Ost" (BASO) durch Berlins Innensenator Ehrhardt Körting (SPD) verboten worden waren.

Der Name "Frontbann 24" entspricht einer 1924 gegründeten Vorläuferorganisation der nationalsozialistischen Sturmabteilung "SA".

Mitglieder von "Frontbann 24" nahmen auch an einer NPD-Veranstaltung am 1. Mai teil.

© dpa/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: