Geschichte:Gedenken an die Opfer des DDR-Grenzregimes

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Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) legt an der Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße einen Kranz nieder. (Foto: Fabian Sommer/dpa)

62 Jahre nach dem Bau der Mauer wird in Berlin die Erinnerung an die Trennung des Landes wachgehalten.

Am 62. Jahrestag des Mauerbaus ist am Sonntag in Berlin und Brandenburg an die Opfer des DDR-Grenzregimes erinnert worden. An der Berliner Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße kamen zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft zusammen, um der Menschen zu gedenken, die bei Fluchtversuchen starben oder getötet wurden. Thematisiert wurden auch andere Folgen der jahrzehntelangen Teilung wie die Trennung von Familien und die Unfreiheit für Menschen in der DDR. Für den Berliner Senat legte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) einen Kranz nieder.

"Auch nach so vielen Jahren ist es wichtig, zu erinnern und immer wieder aufs Neue bewusst zu machen, dass Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind und dass Menschen für unser wieder vereintes Deutschland und das heutige freie Berlin gekämpft haben oder für ihren Wunsch nach Freiheit sogar gestorben sind", erklärte Giffey in einem schriftlichen Statement. In der Zimmerstraße wurde unter anderem im Beisein von Finanzsenator Stefan Evers (CDU) an das Maueropfer Peter Fechter erinnert. Der 18-Jährige wurde hier im August 1962 - also ein Jahr nach dem Mauerbau - bei einem Fluchtversuch von DDR-Grenzposten erschossen.

Am 13. August 1961 riegelte die DDR die Grenze zu West-Berlin ab. In den folgenden 28 Jahren bis zum Fall der Mauer 1989 starben mindestens 140 Menschen nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen. An der gesamten innerdeutschen Grenze wird von bis zu 650 Toten ausgegangen. Nach Massenprotesten in der DDR wurde die Mauer am 9. November 1989 geöffnet. Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, rief in der Gedenkandacht zum Kampf für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte auf. Dies sei besonders nötig in einer Zeit, "in der unsere westlichen Freiheitswerte allerorts verteidigt werden müssen, nicht nur an der Front in der Ukraine", sagte Klausmeier. Vielerorts wollten Menschen wieder Mauern der Abschottung und Ausgrenzung bauen.

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