Nun hat Henkel dafür gesorgt, dass eine Sonderkommission beim Landeskriminalamt eingerichtet wird. 14 Mitarbeiter aus dem Bereich des Staatsschutzes sollen in der Ermittlungsgruppe zusammengezogen werden, sie trägt laut einem Polizeisprecher den Namen "EG Linx", eine Name, der in Anlehnung an den linksautonomen Duktus gewählt wurde.
Die Eskalation wirkt inzwischen auch in den Berliner Vorwahlkampf hinein. Am 18. September wird in Berlin gewählt. Dem CDU-Spitzenkandidaten und Innensenator Henkel ist in den letzten Monaten oft fehlende Präsenz vorgeworfen, in Umfragen steht er schlecht da.
Stulle kaufen muss möglich sein
Heftige Kritik löste ein Twitter-Kommentar der namhaften Berliner Grünen-Politikerin Canan Bayram aus. Die Friedrichshainerin hatte Verständnis dafür geäußert, dass Polizeibeamten in einer Bäckerei in der Rigaer Straße ein Hausverbot erteilt worden sei, dies könne daran liegen, "dass Polizei Anwohner schikaniert", schrieb sie. Offenbar beklagen sich Anwohner über Polizeipräsenz und Ausweiskontrollen. Bayram berichtet von Unmut und Protesten der Anwohner. Henkel nannte ihren Kommentar perfide.
"Ich teile das nicht", sagte die Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop zum Tweet ihrer Parteifreundin. "Man muss den Innensenator für seine Politik kritisieren, darf das aber nicht mit Kritik an Polizeibeamten verwechseln, die sich eine Stulle kaufen können sollen. Das ist doch keine Frage", sagte Pop.
Angriffe auf Polizisten und auch Anschläge auf Autos oder Häuser seien "völlig inakzeptabel und kriminell". "So etwas sollte auch keiner politisch verbrämen", sagte Pop. Dem Innensenator warf sie vor, keine Strategie zu haben. Statt einer konsequenten Linie setze er auf symbolische Großeinsätze, die keine Lösung brächten.