Jemand hat einen Sticker auf die Mauer geklebt, klein und grau: "Was für ein groteskes Leben", steht da. Auf der Friedensmauer. Ausgerechnet. Es ist ein strahlend blauer Morgen in West-Belfast. Vier Meter ist die Friedensmauer hoch, zehn Meter breit. Die zwei schweren Tore aus Metall sind seit sechs Uhr morgens geöffnet. Tagsüber können Autos hier problemlos durchfahren, erst gegen 22 Uhr werden die Tore wieder geschlossen. Nicht auszudenken, wenn sie offen blieben.
Belfast:Feuer und Zorn
Ausgerechnet an den "Friedensmauern" in Belfast bricht der nordirische Konflikt wieder auf, angestachelt vom Brexit, gelangweilten Jungen und dem Hass der Alten. Über eine Stadt in Angst.
Von Alexander Mühlauer, London
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