Als am Freitagabend die Sonne im Smog hinter dem zerstörten Getreidesilo versinkt, wirkt Mark Darido fast gelöst, trotz allem. In der Nähe des Hafens machen Schaulustige ihre Selfies, umgeben von einer apokalyptisch anmutenden Katastrophenlandschaft. Noch voller ist es in der Rue Armenia, einige Häuserreihen, nein, einige Ruinenreihen weiter landeinwärts. Tausende junge Menschen schieben sich über die Hauptstraße in Beiruts Ausgehviertel Gemmayzeh, fast wie an einem ganz normalen Freitag. Hallo hier, Faustcheck dort, nur kein Küsschen-Küsschen. Es ist ja auch Corona-Zeit.
Libanon:Land im Zorn
Die Explosion im Hafen von Beirut hat ganze Stadtviertel zerstört, jetzt erschüttert sie die Politik im Land. Über Bürger, die sich selbst helfen, und einen Staat, dem nicht zu helfen ist.
Von Moritz Baumstieger, Beirut
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