Auftritt der SPD-Troika:Gabriel erwägt Mitgliederentscheid über Kanzlerkandidatur

Mit einem einzigen Satz äußerte sich die SPD-Troika bei ihrem Auftritt in Elmshorn zur Kanzlerkandidaten-Frage, doch dieser hatte es in sich: Wenn es mehrere Kandidaten gebe, sollen laut Sigmar Gabriel die "Mitglieder der deutschen Sozialdemokratie" entscheiden.

SPD-Chef Sigmar Gabriel will die Kanzlerkandidaten-Frage in seiner Partei im Falle mehrerer Bewerber per Mitgliederentscheid klären lassen. "Wenn es mehrere gibt, werden das die Mitglieder der deutschen Sozialdemokratie entscheiden", sagte Gabriel beim ersten Auftritt der Troika potenzieller SPD-Kanzlerkandidaten seit dem vergangenen Sommer.

Gabriel war gemeinsam mit Bundestags-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück nach Schleswig-Holstein gekommen, um den SPD-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 6. Mai, Torsten Albig, zu unterstützen. Alle drei werden als mögliche Bewerber für die Kanzlerkandidatur der Partei gehandelt. Das Trio selbst ging, vom Kommentar Gabriels abgesehen, nicht weiter auf die Frage nach der Kandidatur ein.

Gemeinsam hatten sich die drei SPD-Spitzenpolitiker zuletzt im Sommer vergangenen Jahres präsentiert. Damals boten sie aus Sorge um Europa Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine informelle große Koalition an. Nach diesem spektakulären Auftakt traf sich das Spitzentrio über Monate nur hinter den Kulissen. Zuletzt wurden Meinungsverschiedenheiten zum Fiskalpakt öffentlich.

Der Auftritt der Troika in der SPD-Hochburg Elmshorn war mit etwa 500 Zuhörern gut besucht, die Jusos begrüßten den Besuch aus Berlin mit Jubelrufen. Gabriel zeigte sich überzeugt, dass Albig Anfang Mai als Sieger aus der Wahl hervorgehen werde. "Ich bin ganz sicher, dass - trotz aller Debatten über Piraten und FDP - SPD und Grüne eine alleinige Mehrheit, möglicherweise gemeinsam mit dem SSW bekommen." Umfragen sehen in Schleswig-Holstein ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Herausforderer von der SPD und dem CDU-Kandidaten Jost de Jager.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/afp/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: