Artensterben:Fatale Eingriffe in die Natur

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In Australien bedroht die giftige Aga-Kröte die heimische Flora und Fauna. (Foto: Jens Büdpa)

Eigentlich sollte die Aga-Kröte nur Schädlinge bekämpfen, doch dann lief alles aus dem Ruder: Die Wissenschaftsautorin Elizabeth Kolbert dokumentiert Pfusch beim Geoengineering, der das Artensterben fördert - anstatt es aufzuhalten.

Von Viola Schenz

Die Aga-Kröte stammt aus Süd- und Mittelamerika. Das warzige Tier zählt zu den größten Froschlurchen der Welt, es kann mehr als 30 Zentimeter messen. Weil es so ziemlich alles Kleingetier von Käfern bis Mäusen frisst, führte man es im 19. Jahrhundert als Schädlingsbekämpfer in den Zuckerrohrplantagen auf Inselstaaten wie Barbados oder Jamaika ein. Auch Australien importierte die unansehnliche Kreatur zu diesem Zweck, die Aktion lief allerdings aus dem Ruder. Die Kröten vermehrten sich millionenfach, längst sind sie eine gigantische Landplage. Agas sind hochgiftig. Da sie sich noch nicht lange verbreiten, konnten australische Fressfeinde wie der Beutelmarder weder Resistenzen gegen ihr Gift entwickeln noch lernen, sie zu meiden - sie sterben sofort nach Krötenverzehr. Statt also Ungeziefer auszurotten, bringen die Amphibien massenhaft endemische Säugetiere und Vögel um.

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