ARD-Deutschlandtrend:Piratenpartei nur noch bei vier Prozent

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Es sieht nicht gut aus für die Piraten: Vor einem Jahr zogen sie mit knapp neun Prozent in das Berliner Abgeordnetenhaus ein, im aktuellen Deutschlandtrend fällt die Partei unter die Fünf-Prozent-Marke. CDU und CSU erreichen hingegen den besten Wert seit März 2008.

Vor rund einem Jahr zog eine Truppe mit Macbooks, langen Haaren und Kapuzenpullis ins Berliner Abgeordnetenhaus ein, knapp neun Prozent erreichten die Piraten bei der Berlin-Wahl. Für die einen war es nur ein Hype, der sich bald wieder legen würde, für die anderen ein neuer Politik-Stil, transparent und basisdemokratisch.

Der Erfolg der Partei hielt an, die Mitgliederzahlen stiegen in kurzer Zeit rasant an, nach der Berlin-Wahl zogen die Polit-Neulinge noch in drei weitere Landtage ein: Saarland, Schleswig-Holstein und dann Nordrhein-Westfalen.

Im aktuellen Deutschlandtrend fällt die Partei jedoch unter die Fünf-Prozent-Marke auf vier Prozent und verliert damit zwei Prozentpunkte im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage. Mit diesem Ergebnis wäre die Partei nicht im Bundestag vertreten. In einem Jahr ist die Wahl.

Die SPD konnte ihren Rückstand zur Union auch nach der Nominierung von Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat nicht verringern. Im Deutschlandtrend legten CDU und CSU zwei Prozentpunkte zu und erreichten bei der Sonntagsfrage mit 39 Prozent den besten Wert seit März 2008.

Für die SPD würden dagegen nur 31 Prozent stimmen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Das ist nur ein Prozentpunkt mehr als im Vormonat. Im direkten Vergleich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) konnte sich der frühere Finanzminister Steinbrück nur leicht verbessern. 49 Prozent würden sich bei einer Direktwahl für Merkel als Regierungschefin entscheiden (minus eins im Vergleich zur Vorwoche), 38 Prozent würden Steinbrück wählen (plus zwei).

Auf der Beliebtheitsskala der deutschen Spitzenpolitiker bleibt Merkel auf Platz eins. 67 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit zufrieden (plus sechs im Vergleich zum Vormonat). Dahinter folgen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 64 Prozent Zustimmung (plus vier) und SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück mit 59 Prozent (plus neun).

Die Grünen liegen bei elf Prozent (minus zwei), die Linke legte einen Punkt auf sieben Prozent zu. Die FDP wäre dem Deutschlandtrend zufolge nicht im nächsten Bundestag vertreten, sie bleibt bei vier Prozent.

Eine Mehrheit von 58 Prozent sprach sich für einen Regierungswechsel aus. Jeweils 49 Prozent fanden, dass eine große Koalition aus Union und SPD und eine rot-grüne Koalition "gut für Deutschland" wären. Nur 36 Prozent sagten das über die regierende schwarz-gelbe Koalition.

Für die Umfrage wurden in der ersten Wochenhälfte 1001 Wahlberechtigte befragt, bei der Sonntagsfrage waren es 1501.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/AFP/fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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