Angriff mit Drohne:Nummer drei von al-Qaida getötet

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Er ist der Schwager von Osama bin Laden und Finanzchef von al-Qaida: Mustafa Abu al-Jasid galt als Nummer drei im Terrornetzwerk. Nun hat eine amerikanische Drohne den Ägypter offenbar im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan tödlich getroffen.

Die Nummer drei des Terrornetzwerks al-Qaida ist nach Angaben des US-Fernsehsenders NBC tot. Mustafa Abu al-Jasid soll in der Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan ums Leben gekommen sein. Dies berichtete der Sender unter Berufung auf eine Erklärung der Gruppe, die auf einer islamistischen Internetseite am Montag veröffentlicht wurde. In der Internetbotschaft sei vom "Märtyrertum" des 54-Jährigen die Rede, der mit mehreren Familienmitgliedern getötet worden sei, teilte das auf islamistische Websites spezialisierte US-Unternehmen SITE mit.

Mustafa Abu al-Jasid galt als Nummer drei im Terrornetzwerk al-Qaida. Nun wurde der Ägypter von einer US-amerikanischen Drohne in Pakistan getötet. (Foto: AP)

Al-Jasid sei einer der Mitbegründer von al-Qaida und Schwager des Terroristenchefs Osama bin Laden gewesen und galt als Oberbefehlshaber in Afghanistan.. In der Erklärung wurde nichts über die Todesumstände mitgeteilt. Der Ägypter war auch der Finanzchef des Terrornetzwerks.

Er stand auf der Liste der Verdächtigen und Organisationen, deren Guthaben nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York vom US-Finanzministerium eingefroren wurden. Nach Angaben der US-Bundespolizei FBI finanzierte Jasid drei der Attentäter von 9/11.

Ein hoher US-Beamter sagte dem Sender, dass der Topterrorist bei einem Raketenangriff einer Drohne getötet worden sei. Ein anderer Beamter, der ebenfalls namentlich nicht genannt werden wollte, betonte, dies wäre ein großer Sieg im Kampf gegen den Terrorismus.

Al-Jasid ist auch unter den Namen Scheich Said und Abu Sajed al-Masri bekannt. Der US-Gewährsmann, der anonym bleiben wollte, sagte, die Nachricht vom Tod des Ägypters verbreite sich in Extremistenkreisen. Und die US-Regierung habe gute Gründe zu glauben, dass die Information der Wahrheit entspreche, fügte der Gewährsmann hinzu.

Al-Jasid hatte zuletzt für al-Qaida die Verantwortung für einen Angriff auf eine US-Militärbasis in Afghanistan übernommen, nachdem der pakistanische Talibanführer Mahsud getötet worden war.

Für Aufregung sorgten die Aussagen al-Jasids, wonach al-Qaida in Pakistan keine Skrupel hätte, die Atomwaffen des Landes gegen die USA einzusetzen. Der Ägypter hatte in einem in Interview mit dem arabischen Nachrichtensender al-Dschasira wörtlich gesagt: "So Gott will werden diese Atomwaffen nicht den Amerikanern in die Hände fallen, sondern von den Muslimen in Besitz genommen und benutzt werden gegen die Amerikaner." Für einen zehnjährigen Waffenstillstand mit al-Qaida müssten die USA ihre gesamte Politik im Nahen und Mittleren Osten ändern.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/DAPD/mati - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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