Afghanistan:Vier deutsche Soldaten bei Kundus verletzt

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Bei heftigen Kämpfen mit Taliban sind im Norden Afghanistans vier deutsche Soldaten zum Teil schwer verwundet worden. Offenbar war es ein gezielter Angriff auf die Bundeswehr.

Peter Blechschmidt

Bei harten Gefechten mit Aufständischen sind am Donnerstag nahe der nordafghanischen Stadt Kundus vier deutsche Soldaten zum Teil schwer verwundet worden. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam schwebten die Soldaten am Nachmittag nicht ins Lebensgefahr. Sie wurden mit Hubschraubern ins Rettungszentrum des Regionalen Wiederaufbauteams (PRT) in Kundus geflogen. Ihr Zustand sei stabil, sagte ein Sprecher.

Bei dem Feuergefecht wurden nach Angaben der Bundeswehr mindestens drei der Angreifer getötet. Die Gefechte waren so schwer, dass die Einsatzführer Luftunterstützung durch Kampfflugzeuge anfordern mussten.

Die vier Verwundeten gehörten zu einer Einheit von mehr als 100 Bundeswehr-Soldaten, welche die afghanische Armee bei einer Operation gegen Aufständische begleitete. Auch ein amerikanisches Beraterteam nimmt an dem Einsatz teil, bei dem offenbar gezielt nach Verdächtigen gefahndet wird und der am Donnerstag noch andauerte.

Zum Zweck der Operation sagte ein Bundeswehrsprecher nur, sie diene dazu, in der Zeit nach der Präsidentenwahl vom 20. August die Sicherheit zu erhöhen.

Der Angriff der Aufständischen im Distrikt Dascht-e-Archi, etwa 60 Kilometer nordöstlich von Kundus, ereignete sich kurz nach 11 Uhr Ortszeit. Er richtete sich den Angaben zufolge gezielt gegen die deutschen Soldaten. Eine unbekannte Zahl von Angreifern beschoss die Soldaten mit Handfeuerwaffen und Panzerfäusten. Die Deutschen erwiderten das Feuer und töteten mindestens drei Aufständische.

Unterdessen wurden bei einem gescheiterten Raketenangriff auf Kabul nach Angaben des afghanischen Innenministeriums in der Nacht zum Donnerstag fünf Taliban-Kämpfer getötet. Eine der Raketen sei vorzeitig detoniert, als die Aufständischen versucht hätten, die Raketen nordöstlich der afghanischen Hauptstadt in Stellung zu bringen. Spanische Soldaten töteten bei einem schweren, sechs Stunden dauernden Gefecht bei der Ortschaft Sabzak im Zentrum von Afghanistan 13 Taliban-Rebellen.

Die spanischen Soldaten gehörten zu einer Sondertruppe, die die Abhaltung der Wahlen in Afghanistan absichern sollte. Bei einem Bombenanschlag in der südlichen Provinz Helmand kam am Mittwoch ein britischer Soldat ums Leben. Die Gesamtzahl der am Hindukusch getöteten Briten stieg damit auf 211 und liegt höher als im Irak.

© SZ vom 04.09.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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