Afghanistan:"Sie können uns einsperren, können uns töten"

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Dramatische Szenen spielten sich im August 2021 auf dem Flughafen in Kabul ab, als Hunderte Menschen nach der Machtübernahme durch die Taliban fliehen wollten. Und noch immer warten viele darauf, Afghanistan verlassen zu dürfen. (Foto: Shekib Rahmani/AP)

Afghanische Ortskräfte suchten vergangenen Sommer Zuflucht in "Safe Houses", um von dort ihre Ausreise aus Kabul zu organisieren. Doch ausgerechnet die Betreiber dieser Verstecke müssen nun um ihr Leben fürchten.

Von Tobias Matern, München

Die Stimme klingt ängstlich am Telefon, der Mann ist nervös. Er steht offenbar unter Druck. "Das sind grausame Menschen", sagt er. "Sie können uns einsperren, können uns töten." Ein Anruf in Afghanistan, bei einem Mann, dem Deutschland eigentlich viel zu verdanken hat - für den sich aber in Berlin bislang keiner starkmacht. Und das, obwohl Arif und seine Familie in den Tagen des Falls von Kabul die wohl wichtigsten Helfer der deutschen Ortskräfte waren. Arif heißt eigentlich anders, aber er ist sich sicher, dass sein Leben in Gefahr ist; deshalb ist sein Name hier geändert.

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:Die Zurückgelassene

Als Kabul fällt, schafft es Najiba-Noor Dilawari nicht mehr zum Flughafen. Obwohl die von den Taliban verfolgte Polizistin schließlich doch entkommen kann, zeigt die Geschichte ihrer Flucht, wie wenig staatliche Stellen für afghanische Ortskräfte taten - und wie wichtig engagierte Freiwillige für deren Rettung waren.

Von Mohamed Amjahid

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