Nach dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan rücken die islamistischen Taliban immer weiter vor und erobern die Macht im Land. Die wichtigsten Entwicklungen im Newsblog.
Juri Auel
Laschet befürwortet Gespräche mit Taliban, um Menschen zu helfen
„Die Kunst guter Außenpolitik besteht gerade darin, mit solchen Staaten zu Lösungen zu kommen, deren Ziele und Menschenbild unsere Gesellschaft zu Recht ablehnt“, sagte Laschet der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Den Dialog mit den Taliban zu verweigern, würde den Menschen nicht helfen, die aus Afghanistan herauswollen“, so der Kanzlerkandidat der Union.
Außenminister Heiko Maas (SPD) hat den Afghanistan-Experten Markus Potzel nach Doha im Golfemirat Katar geschickt, um mit Unterhändlern der militant-islamistischen Taliban über die Ausreise afghanischer Ortskräfte zu sprechen. Der Diplomat, der ursprünglich im August als neuer Botschafter nach Afghanistan entsandt werden sollte, führt seit Mittwoch Gespräche mit Vertretern der Taliban. „Er wird seine Gespräche auch mit internationalen Partnern fortsetzen“, erklärte das Auswärtige Amt am Donnerstagabend auf Twitter.
Laschet sagte: „Wir müssen unsere Erwartung sehr deutlich machen, dass die Menschen, die für uns gearbeitet haben, in absehbarer Zeit ausreisen dürfen.“ Eine von ihm geführte Bundesregierung sähe es als ihre Pflicht an, all diejenigen aufzunehmen, die Deutschland beim Einsatz der letzten Jahre geholfen hätten. „Wir haben hier eine Schutzverantwortung. Auch über den heutigen Tag hinaus.“
Laschet sagte, es gebe sicher eine große Bereitschaft in Deutschland, die Menschen aufzunehmen, die Deutschen in Afghanistan geholfen hätten - und darüber hinaus auch besonders bedrohte Menschen. „Die Furcht vor den Taliban, vor deren Unterdrückung und Gewalt, kann, glaube ich, jeder nachvollziehen“, führte er aus. „Gleichzeitig gibt es aber auch den Wunsch nach einer geordneten Migration.“ Was sich nicht wiederholen dürfe, seien „unkontrollierte Zustände wie im Syrien-Konflikt“. Die meisten Menschen werden nach Laschets Worten in die Nachbarländer Afghanistans fliehen. „Daher ist die Priorität, Hilfe in der Region zu leisten. Wir müssen die Nachbarländer unterstützen und sie gleichzeitig an die Verantwortung erinnern, die sie für die Region tragen.“
Außenminister Heiko Maas (SPD) hat den Afghanistan-Experten Markus Potzel nach Doha im Golfemirat Katar geschickt, um mit Unterhändlern der militant-islamistischen Taliban über die Ausreise afghanischer Ortskräfte zu sprechen. Der Diplomat, der ursprünglich im August als neuer Botschafter nach Afghanistan entsandt werden sollte, führt seit Mittwoch Gespräche mit Vertretern der Taliban. „Er wird seine Gespräche auch mit internationalen Partnern fortsetzen“, erklärte das Auswärtige Amt am Donnerstagabend auf Twitter.
Laschet sagte: „Wir müssen unsere Erwartung sehr deutlich machen, dass die Menschen, die für uns gearbeitet haben, in absehbarer Zeit ausreisen dürfen.“ Eine von ihm geführte Bundesregierung sähe es als ihre Pflicht an, all diejenigen aufzunehmen, die Deutschland beim Einsatz der letzten Jahre geholfen hätten. „Wir haben hier eine Schutzverantwortung. Auch über den heutigen Tag hinaus.“
Laschet sagte, es gebe sicher eine große Bereitschaft in Deutschland, die Menschen aufzunehmen, die Deutschen in Afghanistan geholfen hätten - und darüber hinaus auch besonders bedrohte Menschen. „Die Furcht vor den Taliban, vor deren Unterdrückung und Gewalt, kann, glaube ich, jeder nachvollziehen“, führte er aus. „Gleichzeitig gibt es aber auch den Wunsch nach einer geordneten Migration.“ Was sich nicht wiederholen dürfe, seien „unkontrollierte Zustände wie im Syrien-Konflikt“. Die meisten Menschen werden nach Laschets Worten in die Nachbarländer Afghanistans fliehen. „Daher ist die Priorität, Hilfe in der Region zu leisten. Wir müssen die Nachbarländer unterstützen und sie gleichzeitig an die Verantwortung erinnern, die sie für die Region tragen.“
Juri Auel
Mehr als 18 000 Menschen seit Sonntag aus Kabul gerettet
Wie ein Nato-Mitarbeiter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt, sind seit der Machtübernahme der Taliban mehr als 18 000 Geflüchtete von Flughafen in Kabul ausgeflogen worden. Dem Insider zufolge drängten sich weiterhin viele Menschen vor dem Flughafen, die verzweifelt versuchten zu fliehen.
Juri Auel
Facebook will afghanische Nutzerkonten schützen
Facebook hat aus Sicherheitsgründen vorübergehend für Nutzerkonten in Afghanistan die Möglichkeit entfernt, Freundeslisten einzusehen oder zu durchsuchen. Wie der Leiter für Sicherheitspolitik des Unternehmens, Nathaniel Gleicher, über Twitter mitteilt, hat Facebook außerdem ein "Einmal-Klick-Tool" für Nutzer in Afghanistan entwickelt, mit dem sie schnell ihre Konten sperren können. Das Unternehmen wolle auch afghanische Instagram-Konten schützen, so Gleicher.
Philipp Saul
Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr spaltet die Deutschen
Die Meinungen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr gehen laut einer Umfrage von Infratest dimap in Deutschland auseinander. Im "Deutschlandtrend" für das ARD-"Morgenmagazin" gaben 41 Prozent der Befragten an, dass der Ende Juni beendete Einsatz richtig war, aber hätte fortgesetzt werden müssen. Zehn Prozent erklärten, dass der Einsatz und auch der Rückzug der Truppen richtig gewesen seien. 40 Prozent wiederum vertraten die Ansicht, der Einsatz deutscher Soldaten am Hindukusch sei von vornherein ein Fehler gewesen. Die Umfrage wurde am Dienstag und Mittwoch dieser Woche erstellt, also wenige Tage nach der Machtübernahme der Taliban.
Philipp Saul
Mehr als 380 Menschen aus Afghanistan abgeflogen
In Kabul sind zwei weitere Bundeswehr-Maschinen in Richtung Usbekistan gestartet. Die erste beförderte mehr als 230 Menschen, die zweite hob kurz darauf mit mehr als 150 Personen ab, schreibt die Bundeswehr auf Twitter. Damit sind seit Montag mehr als 1100 Menschen aus Afghanistan gebracht worden.
Philipp Saul
Scholz kündigt 100 Millionen Euro Soforthilfe für Flüchtlinge an
Die Bundesregierung will nach den Worten von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz eine millionenschwere Soforthilfe für afghanische Flüchtlinge auf den Weg bringen. "Mit diesem Geld unterstützen wir internationale Hilfsorganisationen in den Nachbarländern Afghanistans, die sich um die Geflüchteten kümmern werden", sagt Scholz der Deutschen Presse-Agentur. "Dies ist ein erster Schritt, der zeigt, dass wir uns verantwortlich fühlen und uns kümmern. Weitere Schritte werden folgen.“
Philipp Saul
Möglicherweise sind noch Hunderte Deutsche in Afghanistan
Die Bundeswehr hat inzwischen 244 deutsche Staatsbürger aus Afghanistan evakuiert - weit mehr als ursprünglich erwartet. Und immer noch könnten sich mehrere hundert im Land aufhalten. Auf der Krisenliste des Auswärtigen Amts hat sich inzwischen "eine mittlere dreistellige Zahl" Deutscher registriert, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ministerium erfuhr. Ursprünglich waren es knapp 100.
Viele haben sich wegen der dramatischen Lage in Afghanistan nachgemeldet. Die Zahlen ändern sich ständig. Nicht berücksichtigt sind die 40 Botschaftsmitarbeiter, die mit einer US-Maschine bereits in der Nacht zu Montag nach Katar ausgeflogen wurden.
Viele haben sich wegen der dramatischen Lage in Afghanistan nachgemeldet. Die Zahlen ändern sich ständig. Nicht berücksichtigt sind die 40 Botschaftsmitarbeiter, die mit einer US-Maschine bereits in der Nacht zu Montag nach Katar ausgeflogen wurden.
Philipp Saul
Taliban erschießen Angehörigen eines Journalisten der Deutschen Welle
Journalisten und ihre Familien schweben in Afghanistan weiterhin in akuter Lebensgefahr. Wie die Deutsche Welle (DW) mitteilt, haben Taliban-Kämpfer im Westen des Landes bei der Verfolgung eines Journalisten des Senders einen von dessen Familienangehörigen erschossen und einen weiteren schwer verletzt.
Die Taliban hatten nach dem DW-Journalisten gesucht. Der Mann arbeitet inzwischen in Deutschland. Weitere Angehörige hätten in letzter Sekunde entkommen können und seien auf der Flucht. DW-Intendant Peter Limbourg verurteilt die Tat aufs Schärfste und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf: "Die Tötung eines nahen Verwandten eines unserer Redakteure durch die Taliban ist unfassbar tragisch und belegt die akute Gefahr, in der sich alle unsere Mitarbeitenden und ihre Familien in Afghanistan befinden."
Die Taliban führten in Kabul und auch in den Provinzen offenbar schon eine organisierte Suche nach Journalisten durch. Laut dem Sender wurden bereits die Häuser von mindestens drei DW-Journalisten von den Taliban durchsucht. Kollegen von anderen Medien wurden entführt oder getötet.
Die Taliban hatten nach dem DW-Journalisten gesucht. Der Mann arbeitet inzwischen in Deutschland. Weitere Angehörige hätten in letzter Sekunde entkommen können und seien auf der Flucht. DW-Intendant Peter Limbourg verurteilt die Tat aufs Schärfste und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf: "Die Tötung eines nahen Verwandten eines unserer Redakteure durch die Taliban ist unfassbar tragisch und belegt die akute Gefahr, in der sich alle unsere Mitarbeitenden und ihre Familien in Afghanistan befinden."
Die Taliban führten in Kabul und auch in den Provinzen offenbar schon eine organisierte Suche nach Journalisten durch. Laut dem Sender wurden bereits die Häuser von mindestens drei DW-Journalisten von den Taliban durchsucht. Kollegen von anderen Medien wurden entführt oder getötet.
Philipp Saul
Taliban: Imame sollen bei Freitagsgebeten zur Einheit aufrufen
Vor den traditionellen Freitagsgebeten erhoffen sich die Taliban Unterstützung von den afghanischen Imamen. Die muslimischen Geistlichen sollten die Bürger davon überzeugen, von einer Flucht ins Ausland abzusehen und für die Vorteile des islamischen Systems werben, fordern die Islamisten. Sie sollten "unsere Landsleute ermutigen, für die Entwicklung des Landes zu arbeiten und nicht zu versuchen, das Land zu verlassen" und sie sollten auf "die negative Propaganda des Feindes" antworten.
Philipp Saul
China und Tadschikistan üben den Anti-Terror-Kampf
Mit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan wachsen in der Region die Sorgen vor terroristischen Attacken. China und Tadschikistan haben sich deshalb zusammengetan und gemeinsam mit Soldaten und Sicherheitskräften die Terrorbekämpfung geübt.
Dabei seien moderne Waffen, Panzer, Artillerie und Drohnen zum Einsatz gekommen, teilt das Innenministerium in Tadschikistans Hauptstadt Duschanbe mit. Die Ex-Sowjetrepublik hat eine etwa 1300 Kilometer lange Grenze zu Afghanistan. Ziel sei es, "Erfahrungen im Kampf gegen den Terrorismus im bergigen Gelände auszutauschen". Zudem wollten beide Länder weitere Sicherheitskräfte für solche Einsätze ausbilden.
Tadschikistan hat bereits Anfang des Monats angesichts der Entwicklung in Afghanistan gemeinsam mit Russland und Usbekistan ein Militärmanöver abgehalten. Dabei wurde etwa trainiert, wie das Eindringen von Kämpfern aus dem Nachbarland verhindert werden kann.
Dabei seien moderne Waffen, Panzer, Artillerie und Drohnen zum Einsatz gekommen, teilt das Innenministerium in Tadschikistans Hauptstadt Duschanbe mit. Die Ex-Sowjetrepublik hat eine etwa 1300 Kilometer lange Grenze zu Afghanistan. Ziel sei es, "Erfahrungen im Kampf gegen den Terrorismus im bergigen Gelände auszutauschen". Zudem wollten beide Länder weitere Sicherheitskräfte für solche Einsätze ausbilden.
Tadschikistan hat bereits Anfang des Monats angesichts der Entwicklung in Afghanistan gemeinsam mit Russland und Usbekistan ein Militärmanöver abgehalten. Dabei wurde etwa trainiert, wie das Eindringen von Kämpfern aus dem Nachbarland verhindert werden kann.
Christina Rebhahn-Roither
Verteidigungsministerium: Keine Bundeswehr-Waffen in Händen der Taliban
Die Bundeswehr hat nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums bei ihrem Abzug aus Afghanistan keine Waffen zurückgelassen. "Bei der Rückverlegung des Deutschen Einsatzkontingents wurden keine Waffen der Bundeswehr an afghanische Sicherheitskräfte übergeben", sagt ein Ministeriumssprecher der Welt. Somit bestehe auch nicht die Möglichkeit, dass die Taliban an die Bundeswehr-Waffen gelangt seien.
Was allerdings mit Rüstungsgütern passiert ist, die die Bundesregierung in den Jahren zwischen 2015 und 2020 für Afghanistan genehmigt hatte, ist noch ungewiss. "Dazu liegen dem BMVg zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Erkenntnisse vor", heißt es auf Anfrage der Welt.
Was allerdings mit Rüstungsgütern passiert ist, die die Bundesregierung in den Jahren zwischen 2015 und 2020 für Afghanistan genehmigt hatte, ist noch ungewiss. "Dazu liegen dem BMVg zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Erkenntnisse vor", heißt es auf Anfrage der Welt.
Philipp Saul
Biden droht Taliban mit höllischer Vergeltung
US-Präsident Joe Biden droht den neuen Machthabern in Afghanistan mit markigen Worten. In einem Interview mit dem Fernsehsender ABC sagt er zu möglichen Angriffen während des Hilfseinsatzes für US-Bürger:
"Die Taliban wissen, dass wir zurückschlagen werden, wie es die Hölle kaum erlaubt, falls sie amerikanische Bürger oder das amerikanische Militär angreifen sollten."
Das ganze Interview können sie hier nachlesen.
Zur Absicherung der Evakuierungsmission in Kabul fliegen die US-Streitkräfte nach eigenen Angaben Überwachungsflüge mit Kampfjets über der afghanischen Hauptstadt. Generalmajor William Taylor sagt im US-Verteidigungsministerium, es handele sich um bewaffnete F-18-Kampfjets des Flugzeugträgerverbundes Ronald Reagan. Man habe ein "wachsames Auge" auf die Lage, die permanent bewertet werde, um die Sicherheit von Amerikanern zu schützen. Pentagon-Sprecher John Kirby betont, die US-Truppen hätten das Recht, sich, andere Amerikaner und ihre Operationen zu verteidigen.
Zur Absicherung der Evakuierungsmission in Kabul fliegen die US-Streitkräfte nach eigenen Angaben Überwachungsflüge mit Kampfjets über der afghanischen Hauptstadt. Generalmajor William Taylor sagt im US-Verteidigungsministerium, es handele sich um bewaffnete F-18-Kampfjets des Flugzeugträgerverbundes Ronald Reagan. Man habe ein "wachsames Auge" auf die Lage, die permanent bewertet werde, um die Sicherheit von Amerikanern zu schützen. Pentagon-Sprecher John Kirby betont, die US-Truppen hätten das Recht, sich, andere Amerikaner und ihre Operationen zu verteidigen.
Philipp Saul
Seehofer will Afghanistan-Flüchtlinge möglichst in der Region halten
Der Bundesinnenminister lässt ausdrücklich offen, mit wie vielen afghanischen Flüchtlingen wegen der Machtübernahme der Taliban zu rechnen ist. "Eine solche Prognose gibt es nicht", betont er in Berlin. Die Bandbreite der Schätzungen gehe von einigen tausend Menschen bis zu einigen Millionen. Auf dieser Grundlage sei eine verlässliche Prognose unmöglich. Nach Informationen der dpa hatte Seehofer am Montag davon gesprochen, dass 300 000 bis fünf Millionen Menschen Afghanistan verlassen könnten.
Die Flüchtlinge will Seehofer möglichst in der Region halten. "Wir wollen in Afghanistan selbst helfen." Er begrüße deshalb auch, dass das Flüchtlingshilfswerk UNHCR im Land bleibe. Darüber hinaus müsse alles getan werden, um Menschen aus Afghanistan "in der benachbarten Region" zu versorgen und zu beschützen. "Das ist die Grundmelodie." Nur für besonders schutzwürdige Menschen aus Afghanistan solle es "besondere Lösungen" geben. Sie sollten nach Deutschland kommen können und wie Ortskräfte behandelt werden.
Die Flüchtlinge will Seehofer möglichst in der Region halten. "Wir wollen in Afghanistan selbst helfen." Er begrüße deshalb auch, dass das Flüchtlingshilfswerk UNHCR im Land bleibe. Darüber hinaus müsse alles getan werden, um Menschen aus Afghanistan "in der benachbarten Region" zu versorgen und zu beschützen. "Das ist die Grundmelodie." Nur für besonders schutzwürdige Menschen aus Afghanistan solle es "besondere Lösungen" geben. Sie sollten nach Deutschland kommen können und wie Ortskräfte behandelt werden.
Philipp Saul
Seehofer: Halte Gespräche mit Taliban für richtig
Bundesinnenminister Horst Seehofer stimmt Gesprächen mit den Taliban zu, um eine sichere Ausreise von Ortskräften zu erreichen. "Ich halte Kontakte mit den Taliban für richtig", sagt der CSU-Politiker. Zugleich befürwortet er, dass die afghanischen Ortskräfte mit ihren Familien einreisen können. Es müssten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit die in Afghanistan gefährdeten ehemaligen Helfer etwa von Bundeswehr und Polizei den Flughafen in Kabul erreichen und ausfliegen könnten.
"Es ist vollkommen unbestritten, dass die Ortskräfte und ihre Familienangehörigen nach Deutschland kommen sollen und dass es dafür auch eine moralische Verantwortung gibt."
Christina Rebhahn-Roither
Merkel: "hochkomplizierter Einsatz" in Afghanistan
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bedankt sich bei der Bundeswehr und bei Afghanistans Nachbarland Usbekistan. Den Rettungseinsatz nennt sie "hochkompliziert".
"Wir sind jetzt mit Hochdruck dabei, Menschen aus Afghanistan zurückzuholen, deutsche Staatsbürger, aber auch so viel wie möglich Ortskräfte oder Afghaninnen und Afghanen, die Schutz brauchen. Es ist eine koordinierte internationale Aktion, bei der Deutschland auch eine wichtige Rolle spielt."
Mit Usbekistan gebe es eine sehr intensive Zusammenarbeit, so die Kanzlerin. Bei den Rettungsflügen werden die Menschen von Kabul zunächst in die usbekischen Hauptstadt Taschkent gebracht, von dort geht es dann mit zivilen Flugzeugen weiter nach Deutschland.