Ägypten:Tausende protestieren in Kairo gegen den Militärrat

Aktivisten und Parteimitglieder verschiedener politischer Lager protestieren in Ägypten gegen den Obersten Militiärrat. Sie fordern eine schnelle Machtübergabe.

Tausende Aktivisten und Parteimitglieder aus verschiedenen politischen Lagern haben in Kairo gegen den Obersten Militärrat protestiert. Sie forderten eine rasche Machtübergabe der Militärs an eine zivile Regierung sowie die Entlassung von Übergangsministerpräsident Kamal al-Gansuri.

Zu der Protestaktion hatten unter anderem die Muslimbrüder aufgerufen, die im ägyptischen Parlament die größte Fraktion bilden. Einige Demonstranten erklärten, sie wollten zum Verteidigungsministerium marschieren, um dort zu protestieren. Die Generäle hatten am Donnerstag vor Protesten vor dem Ministerium gewarnt, das sie als "eines der Symbole der Nation" bezeichneten.

In dem Viertel vor dem Verteidigungsministerium war es diese Woche zu blutigen Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Schlägertrupps gekommen. Die Polizei hatte erst sehr spät eingegriffen. Nach offiziellen Angaben starben neun Zivilisten.

Die Ägypter sollen am 23. Mai einen Nachfolger für den im Februar 2011 zurückgetretenen Präsidenten Hosni Mubarak wählen, der inzwischen in Kairo vor Gericht steht. Der Militärrat hatte nach seinem Abgang die Machtbefugnisse des Präsidenten übernommen. Er hat versprochen, sich nach der Präsidentenwahl aus der Politik zurückzuziehen.

© Süddeutsche.de/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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