Ägypten:Gefangen

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Russen und Briten bilden plötzlich eine ziemlich irre Schicksalsgemeinschaft, nachdem nicht klar ist, wie ihr Auszug aus Ägypten organisiert werden soll.

Von Julian Hans und Paul-Anton Krüger

An der Auffahrt zum Flughafen stehen jetzt Soldaten mit schwarzen Gesichtsmasken. Sie haben Sturmgewehre in der Hand. Die Armee hat die Kontrolle übernommen, als werde hier ein bisschen Wüstenkrieg gespielt. Die Männer in den beigen Uniformen sind ebenso wortkarg wie bestimmt. Journalisten lassen sie nicht mehr aufs Gelände. Sie haben ihre Anweisungen, keine Diskussion. Die Fernsehbilder aus der Abflughalle, in der sich am Freitag Tausende zunehmend genervte Urlauber drängten, haben ein Gefühl von Chaos zurückgelassen. Und das ist so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was die ägyptische Regierung vermitteln will. In Kairo fürchten sie zudem, dass das alles nicht besser wird in den kommenden Tagen. Neben 20 000 Briten wissen nun nämlich auch geschätzt 35 000 Russen nicht, wann ihr Badeurlaub in Scharm el-Scheich enden wird und wann sie wieder nach Hause fliegen können.

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