Es waren Fernsehbilder, wie sie sich Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi wünscht: Am Sonntag, dem Vorabend des koptischen Weihnachtsfestes, eröffnete er die größte Kathedrale des Landes und wohl des Nahen Ostens. Fähnchenschwenkende Christen winkten ihm zu. Mehr als 8000 Gläubige sollen in der Geburtskirche Platz finden. Sie ist Teil der noch namenlosen neuen Verwaltungshauptstadt, die Sisi etwa 70 Kilometer außerhalb von Kairo an der Straße nach Ain Sokhna am Roten Meer für eine mittlere zweistellige Milliardensumme in Dollar in die Wüste betonieren lässt. "Dieser Anlass ist eine Botschaft, dass wir niemandem erlauben, sich zwischen uns zu stellen", sagte er laut der staatlichen Zeitung al-Ahram mit Blick auf die auch in Ägypten nicht immer spannungsfreie Koexistenz zwischen Muslimen und Christen. Als Zeichen der Gleichberechtigung ist die neue Kathedrale exakt genauso hoch wie die Al-Alim-Moschee, die gleichzeitig eröffnet wurde.
Ägypten:Auftritt als Beschützer
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Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi eröffnet größte Kirche des Nahen Ostens.
Von Paul-Anton Krüger, München
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