Kriminalität:Mordserie auf Zypern: Weitere Leiche gefunden

  • Ein 35-jähriger Offizier der griechisch-zyprischen Nationalgarde hatte sieben Morde gestanden, die Polizei schloss nach fünf Leichenfunden nicht aus, dass es noch mehr Opfer gibt.
  • Nun haben die Ermittler eine weitere Leiche entdeckt. Taucher fanden sie am Dienstag in einem Koffer, der in einem Baggersee versenkt worden war.

Bei der Suche nach den Opfern eines Serienmörders auf Zypern hat die Polizei eine weitere Leiche entdeckt. Taucher fanden sie am Dienstag in einem Koffer, der in einem Baggersee auf der Mittelmeerinsel versenkt worden war. Dies sagte ein Polizeisprecher dem zyprischen Staatsfernsehen RIK.

Es handle sich allen Anzeichen nach um die Leiche einer Frau von den Philippinen. Dies müsse aber noch gerichtsmedizinisch bestätigt werden, hieß es. In der für die Insel beispiellosen Mordserie steigt die Zahl der bisher gefundenen Opfer damit auf sechs. Die Suche nach einer siebten Leiche dauerte am Dienstag noch an.

Der mutmaßliche Täter, ein 35-jähriger Hauptmann der zyprischen Nationalgarde, hat Polizeiangaben zufolge bisher sieben Morde gestanden. Die Opfer - fünf Frauen und zwei Kinder - sollen aus Asien und Rumänien stammen. Die Frauen hatten demnach als Haushälterinnen auf Zypern gearbeitet. Leichenfunde machte die Polizei bisher in einer verlassenen Erzgrube und in dem Baggersee.

Der Fall hält Zypern seit April in Atem. Der zyprische Justizminister trat deswegen im Mai zurück, der Polizeichef wurde gefeuert. Kritik an den Behörden entfachte sich vor allem deshalb, weil es sich bei den Vermissten um Ausländerinnen und Menschen am Rande der Gesellschaft gehandelt habe und die Polizei deshalb trotz Vermisstenanzeigen schon seit 2016 nicht aktiv geworden sei. Erst nachdem am 14. April ein deutscher Tourist beim Wandern in dem ehemaligen Minengebiet am Fuße des Troodos-Gebirges eine Frauenleiche entdeckte, kamen die Ermittlungen in Gang.

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Kriminalität
:Mordserie erschüttert Zypern

Der mutmaßliche Täter hat bereits sieben Morde gestanden, die Polizei schließt nicht aus, dass es noch mehr Tote gibt. Weil die meisten Opfer Asiatinnen sind, wirft der Fall auch ein Schlaglicht auf die Lage der "Gastarbeiterinnen" in Zypern.

Von Christiane Schlötzer

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