Zwischenfall in Berlin:US-Konsulat evakuiert - Feuerwehr gibt Entwarnung

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Weil eine Mitarbeiterin plötzlich über Atemnot klagte, wurde die Visa-Stelle des US-Konsulats in Berlin-Dahlem zwischenzeitlich geräumt. Die Situation konnte jedoch rasch geklärt werden.

Vor dem amerikanischen Konsulat in Berlin-Dahlem ist es jetzt ruhig. Ein einsamer Polizist schiebt Wache, die Fahne weht auf Halbmast wegen des in Libyen getöteten Botschafters. Da kommt Yunus Büykata durch die Gittertore. Der 44-Jährige wedelt mit einer Mappe voller Dokumente und Passbilder, er ist entrüstet. Um zehn Uhr hatte er einen Termin wegen eines Touristenvisums für die USA. Während er auf die Papiere wartete, machte das Konsulat dicht. "Drei Stunden war Totenstille."

Am Donnerstagmittag wird die Passstelle des Konsulats evakuiert, nachdem eine Mitarbeiterin über Atemnot geklagt hat. Polizei und Feuerwehr sind bald mit einem Großaufgebot an dem Gebäude in der Clayallee im Einsatz. Von einer gefährlichen Substanz ist die Rede, die die Gesundheitsprobleme der Frau möglicherweise ausgelöst haben soll.

Aus Sicherheitsgründen müsse er im Gebäude bleiben, sagt jemand zu Yunus Büykata, der eigentlich nur ein Visum wollte. Das habe ihn vor allem geärgert, weil er sah, dass die Mitarbeiter im Hof warteten, berichtet er später. Einen Geruch habe er nicht feststellen können.

Er schildert wie Menschen in Schutzanzüge in dem Gebäude Proben nahmen. "Wenn die durch unseren Raum liefen, mussten wir uns in die Ecke stellen. Ich weiß auch nicht, warum." Die Männer in den Schutzanzügen gehörten zu einem Schadstoffteam. Drei Stunden lang untersuchten die Einsatzkräfte das Gebäude - konnten jedoch keinerlei gefährlichen Substanzen entdecken. Nach drei Stunden wurde verließen sie das Konsulat, die Feuerwehr gab Entwarnung. "Es wurde keine Gefahr festgestellt, darum wurde das Gebäude wieder freigegeben", sagte eine Polizeisprecherin.

Ausgelöst hatte den Zwischenfall eine Mitarbeiterin, die angab, einen "komischen Geschmack" im Mund zu haben. Zuvor, gegen elf Uhr vormittags, soll ihr jemand Papiere vorgelegt haben. Die Feuerwehr berichtete von einem "verdächtigen Umschlag". Drei Mitarbeiter wurden sicherheitshalber in ein Krankenhaus gebracht.

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