Sting eröffnet das "Bataclan" - und die Eagles of Death Metal müssen draußen bleiben. Frontmann Jesse Hughes und ein weiteres Mitglied der Band, die beim Terroranschlag vor einem Jahr gerade auf der Bühne des Pariser Konzertsaals stand, durften nicht an der Wiedereröffnung des "Bataclan" teilnehmen und wurden an der Tür von Jules Frutos, einem der Chefs der Veranstaltungshalle, abgewiesen.
"Sie kamen an, ich warf sie raus - es gibt Dinge, die man nicht vergisst", sagte Frutos der französischen Presseagentur AFP. Die "Bataclan"-Leitung begründete den Rausschmiss mit den fragwürdigen Äußerungen des Sängers Jesse Hughes. Dieser hatte in einem Interview mit Fox Business Network gesagt, der Angriff auf das "Bataclan" sei von Sicherheitsleuten im Saal ausgelöst worden. Hughes will außerdem gesehen haben, wie Muslime während und nach der Anschläge auf den Straßen von Paris gefeiert hätten. Bandmanager Marc Pollack hingegen erklärte, es sei "falsch", dass die beiden Mitglieder der Rockband abgewiesen wurden. Sie hätten gar nicht versucht, den Konzertsaal zu betreten.
Wegen Hughes' Kommentar wurden die Eagles of Death Metal bereits von zwei französischen Musikfestivals ausgeladen. "Bataclan"-Chef Frutos hatte schon im September angekündigt, dass er ablehnen würde, sollte die Band um Hughes noch einmal in seinem Konzertsaal spielen wollen.
"Wir müssen das Leben und die Musik an diesem historischen Ort feiern"
Mit einem emotionalen Konzertabend hat Sting die Gedenkfeiern zum Jahrestag der islamistischen Anschläge in Paris eingeläutet. Der britische Rockmusiker trat am Samstagabend als erster Künstler seit dem Anschlag in der Konzerthalle "Bataclan" auf, in der am 13. November 2015 90 Menschen getötet worden waren. Sting begann seinen Auftritt vor etwa 1500 Gästen mit einer Schweigeminute. "Heute Abend haben wir zwei Aufgaben in Einklang zu bringen", sagte der Sänger, "zunächst jener zu gedenken, die ihr Leben bei dem Anschlag verloren haben, und dann, das Leben und die Musik an diesem historischen Ort zu feiern." Bei der Anschlagserie waren insgesamt 130 Menschen getötet worden.