Wetter:Sturmtief «Egon» zieht über Deutschland

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Ein Auto liegt eingeschneit bei Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) im Straßengraben. Foto: Bernd Wüstneck (Foto: dpa)

Berlin (dpa) - Das Sturmtief "Egon" hat in Deutschland den Berufsverkehr heftig durcheinander gewirbelt. Autos rutschten auf den Straßen, Schulbusse blieben im Schnee stecken.

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Berlin (dpa) - Das Sturmtief „Egon“ hat in Deutschland den Berufsverkehr heftig durcheinander gewirbelt. Autos rutschten auf den Straßen, Schulbusse blieben im Schnee stecken.

Im Raum Oberfranken waren zwischenzeitlich rund 6600 Haushalte ohne Strom. Es gab zahlreiche Unfälle, ein Autofahrer starb auf der A7 bei Handewitt in Schleswig-Holstein. Ursache für den Unfall war vermutlich Glätte, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Besonders im Thüringer Wald und in Bayern waren Straßen nach dem Sturm wegen umgestürzter Bäume oder liegen gebliebener Lastwagen gesperrt. Nach Angaben mehrerer Landratsämter in Thüringen blieben Schulbusse in Schneewehen stecken oder konnten Schüler wegen Unfällen auf Straßen nicht zum Unterricht bringen.

„Die Situation ist chaotisch“, sagte ein Sprecher des Kreises Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Auch in Bayern erreichten einige Schulbusse nicht ihr Ziel. Bei Kirchenthumbach wurde ein Schulbus von einer Windböe erfasst und landete in einem Straßengraben. Fünf Kinder sowie der Busfahrer blieben aber unverletzt.

In Sauerland und Eifel bereitete der Schneefall den Lastwagenfahrern erhebliche Probleme. Auf der Autobahn 45 sollten Lastzüge mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht den nächstgelegenen Parkplatz ansteuern, empfahl die Autobahnpolizei in Nordrhein-Westfalen. Zwischen Lüdenscheid und Freudenberg bei Siegen liege eine geschlossene Schneedecke auf der Fahrbahn. Die Auffahrten seien für Lastwagen nicht mehr passierbar.

Auch in Teilen Niedersachsens legte Sturmtief „Egon“ am Morgen den Verkehr lahm gelegt. Im Emsland stellten sich Laster quer und Autos rutschten in Gräben. Betroffen war auch der Bahnverkehr. Die Strecke zwischen Hannover und Bremen musste wegen Unwetterschäden gesperrt werden. Auch in anderen Bundesländern waren Gleise zwischenzeitlich gesperrt, es kam zu Verspätungen. Die Bahn drosselte die Höchstgeschwindigkeit der ICE zudem bis auf weiteres auf Tempo 200.

Am Frankfurter Flughafen wurden 125 Flüge wegen des starken Sturmes annulliert. Am Vormittag entspannte sich die Lage, der Betreiber Fraport rechnete aber weiter mit Verspätungen. Auch am Flughafen Hahn kam es zu Verspätungen. In Leipzig/Halle und Dresden wurden einzelne Flüge gestrichen.

In Nordfrankreich beschädigte ein vom Sturm umgeworfener Baum einen Stromabnehmer: 180 Fahrgäste eines aus Brüssel kommenden Zuges kamen daher mit rund zwölf Stunden Verspätung in Paris an.

Die Aussichten fürs Wochenende: Es gibt weiter viel Schnee in Deutschland. Zwar zieht Sturmtief „Egon“ nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes langsam ab, doch schon für heute Nachmittag werden in vielen Regionen Deutschlands Schneefälle erwartet. Im Nordwesten sollen sie sogar schauerartig sein. In der Nacht zum Samstag kommt es in Staulagen des Berglands zu bis zu 20 Zentimeter Neuschnee. Auch mit Glätte muss gerechnet werden.

Am Samstag tragen schauerartige Schneefälle vor allem in den Mittelgebirgen und den Alpen zu einem weiteren Anstieg der Schneedecke bei. Doch auch wenn sich vorübergehend die Sonne blicken lässt - trotz reichlich vorhandenen Schnees sind die Voraussetzungen für Schlittenfahrten und Schneespaziergänge angesichts der eher feuchten Luft und starken Windes nicht optimal - ein längerer Aufenthalt im Freien könnte daher nicht besonders angenehm werden.

Besser sind die Aussichten für Sonntag, wenn die Windstärken nachlassen und vielerorts leichter Dauerfrost oder im Norden und in der Mitte Deutschlands bei bis zu vier Grad herrschen. Nur an der Küste sorgt ein starker Nordwind für kühle Luft. In der Nacht zu Montag muss über Schneeflächen erneut mit strengem Frost gerechnet werden.

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