Wetter:Eisige Nacht in Bayern: Minus 30,5 Grad auf der Zugspitze

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Offenbach/München (dpa/lby) - Einen Kälterekord hat der Winter in der Nacht zum Dienstag auf der Zugspitze gebracht. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach wurden minus 30,5 Grad auf Deutschlands höchstem Gipfel gemessen - der niedrigste Wert des Jahres. Überhaupt war der Winter heuer laut Statistik sehr kalt. Und es könnte frostig-kalt bleiben. Sollten die Nächte sternenklar werden und Wind dazu kommen, könnten die Temperaturen noch weiter fallen.

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Offenbach/München (dpa/lby) - Einen Kälterekord hat der Winter in der Nacht zum Dienstag auf der Zugspitze gebracht. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach wurden minus 30,5 Grad auf Deutschlands höchstem Gipfel gemessen - der niedrigste Wert des Jahres. Überhaupt war der Winter heuer laut Statistik sehr kalt. Und es könnte frostig-kalt bleiben. Sollten die Nächte sternenklar werden und Wind dazu kommen, könnten die Temperaturen noch weiter fallen.

In nahezu allen Regionen des Freistaats lagen die Temperaturen in der Nacht zum Dienstag im zweistelligen Minusbereich. Am kältesten war es nach Angaben eines DWD-Meteorologen am Alpenrand (Oberstdorf: minus 17,3 Grad) und in Oberfranken (Wunsiedel: minus 16,3 Grad).

Auf der Zugspitze war es in der Nacht zum Dienstag so kalt wie noch nie in einem Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Der Kälterekord auf dem Gipfel stammt vom Januar 1940 und besteht damit seit 78 Jahren: Er liegt bei minus 35,6 Grad.

Mittwoch und Donnerstag dürfte nach Einschätzung des Wetterexperten zwischen der gefühlten und der tatsächlichen Temperatur ein deutlicher Unterschied bestehen. Bei gemessenen Werten im Mittel von etwa minus 15 Grad könnte sich das eigene Frösteln seiner Einschätzung nach wie bei bis zu minus 25 Grad anfühlen - sofern ein leichter Wind mit etwa 15 Kilometern pro Stunde weht.

Dennoch: Der Münchner Reisemediziner Nikolaus Frühwein sieht in der klirrenden Kälte keine besondere Gesundheitsgefahr. „Prinzipiell gilt, dass die Kälte im Bereich der derzeitigen Temperaturen dem Menschen überhaupt nicht schadet, sie macht eher gesund als krank“, sagte er dem „Münchner Merkur“ (Dienstag). „Vor allem die trockene Kälte, die wir gerade haben, ist für den Körper gut.“ Lediglich Menschen mit Durchblutungsstörungen sollten etwas vorsichtig sein.

Ab etwa einer Viertelstunde im Freien passe sich der Körper den Temperaturen an, sagte der Fachmann. Allerdings sollte man den schnellen Wechsel zwischen warm und kalt vermeiden - das könne Erkältungskrankheiten fördern.

Insgesamt ist der Winter in Bayern heuer sehr kalt ausgefallen: Nirgendwo sonst in Deutschland war es so frostig wie im Freistaat. Die Durchschnittstemperatur lag dem DWD zufolge bei 0,5 Grad. Auf dem zweiten Rang folgen Sachsen und Thüringen mit durchschnittlich 1,0 Grad. Am wärmsten war es in Bremen mit 2,6 Grad.

Mit 175 Stunden Sonnenschein rangiert der bayerische Winter im Mittelfeld. In Brandenburg bekamen die Menschen mit 205 Stunden die meiste Sonne ab, am wenigsten zeigte sie sich in Thüringen mit 145 Stunden. Auch beim Niederschlag reihte sich der Freistaat auf einem der mittleren Plätze im bundesweiten Vergleich ein: Der DWD registrierte 225 Liter je Quadratmeter.

Zum Wochenende hin soll es nun aber etwas wärmer werden. Dann könnten wieder Temperaturen deutlich über null Grad möglich sein und damit der Dauerfrost ein Ende haben.

Der Chef der Messstation des Umweltbundesamtes im Schneefernerhaus auf der Zugspitze, Ludwig Ries, geht davon aus, dass der Frühling nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte. „Ich bin optimistisch, dass nach diesem Wintereinbruch jetzt in zwei bis drei Wochen tatsächlich berechtigte Frühlings-Hoffnung besteht“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag).

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