Weltjugendtag 2011 in Madrid:Hyper, hyper, Heiliger Vater!

Sie vertreiben sich die Zeit mit Sackhüpfen und Tauziehen. Eigentlich warten Zehntausende junge Gläubige in Madrid aber nur auf eines - oder besser einen: Papst Benedikt XVI. Der Besuch des Pontifex ist einmal mehr der Höhepunkt des Weltjugendtages. Doch am Popstarrummel um den Papst regt sich Kritik.

des Kirchenspektakels.

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Sie vertreiben sich die Zeit mit Sackhüpfen und Tauziehen. Eigentlich warten Zehntausende junge Gläubige in Madrid aber nur auf eines - oder besser einen: Papst Benedikt XVI. Der Besuch des Pontifex ist einmal mehr der Höhepunkt des Weltjugendtages. Doch am Popstarrummel um den Papst regt sich Kritik. Wenn Ordensschwestern vor Freude derart verzückt in die spanische Sonne blinzeln, kann dafür eigentlich nur einer verantwortlich sein: Papst Benedikt XVI. Man mag es blasphemisch finden, den 84-Jährigen als Popstar der katholischen Kirche zu bezeichnen, doch auf den Weltjugendtagen der vergangenen Jahre wurde der Pontifex durchaus als solcher gefeiert. Seine weiblichen und männlichen Fans, die zu Zehntausenden nach Madrid gepilgert sind, müssen sich jedoch noch einen Tag gedulden: Am Donnerstag wird der Heilige Vater in der spanischen Hauptstadt erwartet. Wie 2005 in Köln und 2008 in Sydney ist der Besuch des Papstes auch im Jahr 2011 der Höhepunkt des Weltjugendtages.

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Die jungen Gläubigen nehmen die Zeit des Wartens sportlich: Ob wie hier beim Sackhüpfen - man beachte die Sprungkraft des Ältesten in der Runde - oder beim ...

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... Tauziehen. Dabei fällt auf: Mancher Mönch scheint mehr Muskeln unter der Kutte zu verbergen, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

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Doch in erster Linie ist der Weltjugendtag eine Veranstaltung nicht für den Körper, sondern für den Geist. In diesen behelfsmäßigen Beichtstühlen können die jungen Gäste - zum Weltjugendtag geladen sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 30 Jahre - ihr Gewissen erleichtern.

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Kleinere Sünden wie diese sind aber wohl eher den Umständen geschuldet: Die Veranstalter rechnen mit insgesamt 440.000 Teilnehmern, aus Deutschland reisen etwa 16.000 Jugendliche an. Bei einem solchen Ansturm verwundert es kaum, dass der Platz für das vorschriftsmäßige Aufstellen von Devotionalien fehlt.

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Nicht wirklich Platz sparend, dafür aber schön anzusehen sind die Kopfbedeckungen dieser jungen Katholiken. Während die einen auf dem Kopf Farben- und Experimentierfreude beweisen, ...

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... bleiben andere - vielleicht auch berufs- bzw. berufungsbedingt - lieber beim Altbewährten: Habit und Tonsur.

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So eine Kopfbedeckung kann aber auch ganz praktische Vorteile haben - sofern sie die richtige Größe hat: Diese Bischöfe und Kardinäle trauen ihren kleinen Käppchen - den Pileoli - offenbar nicht im Kampf gegen die sengende spanische Sonne und haben sich zusätzlich mit Regenschirmen gewappnet.

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Auch Fächer oder zusammengefaltete Mitren (rechts) verschaffen Kühlung.

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Aus aller Welt sind junge Katholiken nach Madrid gereist, um ihren Glauben zu feiern. Der diesjährige Weltjugendtag - das größte internationale Treffen der katholischen Kirche - steht unter dem Motto: "In ihm verwurzelt und auf ihn gegründet, fest im Glauben."

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Dass immer mehr jungen Menschen der Bezug zum christlichen Glaube fehlt, wird von der Kirche mit großer Sorge beobachtet. In einer Madrider Buchhandlung stehen mehrere Ausgaben des Buchs "God does not exist" des Kirchenkritikers Christopher Hitchens in der Auslage.

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"Die Jugend des 21. Jahrhunderts muss ebenso oder noch mehr zu Gott finden als frühere Generationen", sagte der Madrider Erzbischof Antonio María Rouco Varela beim Auftaktgottesdienst am Dienstagabend.

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Doch auch wenn der Weltjugendtag die eine oder andere Verlockung für junge Katholiken bereithält: Manch einer zweifelt, ob ein solches Massenevent tatsächlich die richtige Botschaft aussendet. "Die Weltjugendtage sind eigentlich eine tolle Sache, vor allem wegen der Internationalität und des Gemeinschaftserlebnisses", sagte Christian Weisner, der Sprecher der Kirchenreform-Bewegung "Wir sind Kirche". "Bis jetzt waren diese Tage aber vor allem als 'Papstjubeltage' und Werbeveranstaltungen für den konservativen Kurs der katholischen Kirche organisiert."

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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