Beliebte Vornamen:Matteo ist der Überraschungsaufsteiger

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Politische Bildung beginnt bereits am Wickeltisch - so die These eines Vortrags. (Foto: Annette Riedl/dpa)

Welche Vornamen haben Eltern ihren Neugeborenen 2020 am häufigsten gegeben? Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat Daten von mehr als 700 Standesämtern ausgewertet.

Ein Magazin namens Qiez hat kürzlich die "außergewöhnlichsten Kindernamen in den Berliner Bezirken 2020" bekannt gegeben. Keine Spur von Emil oder Mathilda. In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es Jungen, die Guntram oder Platon heißen. Für ein Mädchen wurde hier der Vorname Schnee eingetragen. Am kreativsten aber kam ausgerechnet Pankow daher: Weibliche Babys werden hier Pipistrella oder Löwe genannt, männliche Urmel, Lamborghini oder Dienstag.

Etwas traditioneller ist das Ergebnis, wenn man sich die beliebtesten Vornamen in ganz Deutschland ansieht. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat dafür Daten von mehr als 700 Standesämtern mit insgesamt knapp einer Million übermittelten Namenseintragungen ausgewertet. "Erfasst wurden damit fast 90 Prozent aller im Jahr 2020 in Deutschland vergebenen Namen", hieß es am Montag. Das Ergebnis: Auf den ersten Plätzen landeten bei den Mädchen Emilia (im Vorjahr noch Platz 4), Hanna(h) und Emma. Bei den Jungen führt wieder Noah die Rangliste an, gefolgt von Leon und Paul.

Im Jahr 2019 landeten Hanna(h) und Noah auf dem erstem Platz. Bei den Mädchen folgten Emma und Mia auf Platz zwei und drei, bei den Jungen Ben und Paul. Die eigentliche Überraschung findet sich im Pandemie-Jahr auf Platz vier: Dort ist Matteo (oder auch Mattheo, Mateo oder Matheo) gelandet, der sich von Platz 13 auf Platz vier vorgearbeitet hat. Solche großen Sprünge seien in den letzten Jahren selten gewesen, heißt es in einer Mitteilung der GfdS.

Klarer Absteiger: Greta

Regional gibt es allerdings Unterschiede: So taucht bei den Mädchennamen der Spitzenplatz in der südlichen Hälfte Deutschlands, Sophia/Sofia, überhaupt nicht unter den Top Ten der nördlichen Hälfte auf. Im Norden heißen Mädchen dafür Ida (Platz 5) oder Mila (Platz 6). Der Sieger unter den Jungennamen im Norden, Finn, kommt dagegen nicht unter den zehn beliebtesten im Süden vor. Hier heißen die Jungen Lukas/Lucas (Platz 2) oder Felix (Platz 3).

Im Dezember war bereits die Vornamen-Liste des Hobbyforschers mit dem schönen Namen Knud Bielefeld herausgekommen, sozusagen die größte Konkurrenz zur GfdS-Rangliste. Auch dort schaffte es Noah an die Spitze - und verdrängte Ben nach immerhin neun Jahren auf Platz eins. Sehr nah dahinter auch hier: Matteo. Ähnlich eng war es bei den Mädchen: Dort hatten Mia, Emilia und Hanna(h) die beliebte Emma vom Thron gestoßen.

Auch einen klaren Absteiger hatte Bielefeld damals ausgemacht: Greta. Der Mädchenvorname, den auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg trägt, rutschte in der Liste von Platz 30 auf Platz 130. Ein anderer Name sei im Pandemie-Jahr gar nicht mehr aufgetaucht: Corona.

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