Verdacht auf sexuelle Übergriffe:Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lehrer der Odenwaldschule

Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat wegen möglicher sexueller Übergriffe Ermittlungen gegen einen kürzlich von der Odenwaldschule entlassenen Lehrer aufgenommen. Der Mann hat gestanden, Kinderpornos besessen zu haben.

Nach den neuen Vorwürfen gegen einen entlassenen Lehrer der hessischen Odenwaldschule, der bereits unter Kinderporno-Verdacht steht, hat sich die Staatsanwaltschaft Darmstadt eingeschaltet. Es seien Ermittlungen wegen sexueller Übergriffe aufgenommen worden, sagte ein Sprecher. Es müsse nun geklärt werden, ob ein Straftatbestand vorliege. Genauere Angaben zu den Vorwürfen machte der Sprecher aber nicht.

Die Schulleitung der umstrittenen Reformschule in Südhessen hatte am Dienstag Staatsanwaltschaft und Öffentlichkeit über den Verdacht informiert. Die Vorwürfe beruhen der Staatsanwaltschaft zufolge auf Gesprächen mit Schülern an diesem Montag.

Die als Reformschule für ihre alternativen Bildungsansätze bekannte Einrichtung war 2010 in die Schlagzeilen geraten, als aufgedeckt wurde, dass dort jahrzehntelang Kinder massenhaft sexuell missbraucht worden waren. Die Privatschule hatte anschließend eine öffentliche Entschuldigung abgegeben und konsequente Aufarbeitung versprochen.

Bei der Krisensitzung mit Behördenvertretern am Montag wurde unter anderem vereinbart, dass die Schule den Behörden monatlich schriftlich einen Bericht vorlegen muss. Die Einrichtung ist zudem angehalten, ihre Präventions- und Interventionskonzepte zu überarbeiten.

Der stellvertretende Landrat Matthias Schimpf sagte am Mittwoch dem Hessischen Rundfunk, der Schule sei die gelbe Karte "deutlich gezeigt" worden. Eine Schließung stehe jedoch nicht zur Debatte.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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