Ein 33-jähriger Mann aus Niedersachsen, der seine frühere Freundin mit Säure angegriffen und schwer verletzt hat, muss für zwölf Jahre ins Gefängnis.
Das Landgericht Hannover verurteilte den Mann am Donnerstag wegen schwerer Körperverletzung. Einen versuchten Mord sah die Anklage nicht als erwiesen an. Der Fitnesstrainer hatte seiner 27-jährigen Expartnerin Mitte Februar aufgelauert und industriellen Rohrreiniger ins Gesicht gekippt, nachdem sie ihn verlassen und wegen Körperverletzung angezeigt hatte.
Das linke Ohr der Frau wurde bei dem Angriff fast weggeätzt, ein Auge hat nur noch zehn Prozent Sehkraft, eine Gesichtshälfte ist schwer vernarbt. Es handle sich um eine außergewöhnlich grausame Tat, betonte der Verteidiger des 33-Jährigen, der siebeneinhalb Jahre Haft und eine Einweisung in die Psychiatrie für seinen Mandanten gefordert hatte.
Ein Psychiater attestierte dem Angeklagten eine Persönlichkeitsstörung, schätzte ihn aber als schuldfähig ein: Er sehe keine Notwendigkeit, nach einer Haftstrafe den Verbleib in der Sicherheitsverwahrung anzuordnen.
Der 33-jährige Angeklagte legte im Gerichtssaal einen dramatischen Auftritt hin. "Ich möchte keine Revision einlegen, in anderen Ländern hätte ich die Todesstrafe erhalten", sagte er nach dem Schuldspruch und entschuldigte sich unter Tränen bei der 27-jährigen Frau, ihren und seinen Eltern. Einer anderen Expartnerin sagte er, sie solle den gemeinsamen Sohn mit ihrem neuen Partner großziehen, das Kind solle ihn nie kennenlernen.