Urteil wegen versuchten Mordes:Gefährlicher Griff ans Garagentor

Ein 33-jähriger Elektriker hat den Griff des Garagentors seiner Ex-Freundin unter Strom gesetzt. Nur ihre Schuhe retteten der schwangeren Frau das Leben.

Er machte sich sein berufliches Wissen für einen perfiden Plan zunutze: Ein 33-jähriger Elektriker muss für fünf Jahre ins Gefängnis, weil er seine schwangere Ex-Freundin mit einem unter Strom gesetzten Garagengriff töten wollte.

"Sie war völlig arglos", begründete die Vorsitzende Richterin Regina Rieker-Müller das Urteil des Landgerichts Stuttgart. Nur ihre schlecht leitenden Schuhe hätten die 33-Jährige im Juli 2009 gerettet: So blieb die Frau bei dem versuchten Attentat unverletzt.

Offenbar hatte der Mann die Trennung von seiner ehemaligen Lebensgefährtin und deren neue Beziehung nicht verkraftet.

Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert und erklärt, der Elektriker habe der Frau nur einen Schrecken einjagen wollen. Das Gericht zeigte sich jedoch überzeugt, dass es sich bei der Tat um versuchten Mord handelte.

Der Elektriker habe gewollt, dass seine Ex-Freundin durch einen Stromschlag ums Leben kommt, als er Steckdose und Garagengriff fachmännisch mit einem Kabel verband, sagte die Richterin. "Im April 2009 hat er in einer Handy-Kurznachricht angekündigt, sie 'platt' zu machen."

Selbst mit den isolierenden Sohlen bestand höchste Gefahr für die Frau. Wenn Schuhe und Boden durch den einsetzenden Regen schon nass gewesen wären, hätte die Konstruktion nach Ansicht der Sachverständigen sehr wahrscheinlich zum Tod durch Herzversagen geführt.

Die Frau hätte die Beziehung zu dem 33-Jährigen im September 2008 nach einer Abtreibung beendet, weil der Angeklagte nicht zu seinem ungeborenen Kind stehen wollte, sagte die Richterin.

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