Unwetter:Europa leidet unter Schneestürmen und Überschwemmungen

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Schneestürme und Eiseskälte: ein Mann vor einem zugefrorenen Auto in Postojna in Slowenien (Foto: REUTERS)

Überschwemmte Häuser, gesperrte Straßen, Tausende Menschen ohne Strom und Trinkwasser: Starke Schnee- und Regenfälle haben in weiten Teilen Europas Chaos verursacht.

Der Winter legt in vielen europäischen Regionen das Leben lahm. Straßen sind gesperrt, Häuser überschwemmt, viele Orte sind vom Stromnetz abgeschnitten. Europaweit sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Betroffen sind vor allem Slowenien, Polen, Italien und Österreich.

Eine "Naturkatastrophe größeren Ausmaßes" habe Slowenien getroffen, sagte Verteidigungsminister Roman Jakic nach einer Krisensitzung in Ljubljana. Ein schwerer Schnee- und Eissturm war am Wochenende über das kleine EU-Land gefegt - etwa 115 000 Menschen sind noch ohne Strom.

500 Tonnen Stahlschrott und Dutzende Kilometer zerstörte Stromleitungen liegen am Boden. Aus Deutschland seien die ersten Stromgeneratoren eingetroffen, die im Zentrum der Sturmschäden nahe der Stadt Postojna südwestlich der Hauptstadt installiert werden. Auch die Trinkwasserversorgung war in einigen Orten zusammengebrochen. Die Behebung der Schäden kann Jakic zufolge Monate dauern. Slowenien bat seine Nachbarn Italien und Österreich sowie die EU-Kommission in Brüssel um Hilfe.

Dutzende Menschen erfroren

Der Winter sorgt auch in Polen und den baltischen Staaten für Probleme. In Ostpolen waren etwa 20 Ortschaften nach heftigem Schneefall von der Außenwelt abgeschnitten. Im Landkreis Hrubieszow sei rund ein Fünftel der Straßen unpassierbar, berichtete der Nachrichtensender TVN 24. Im ganzen Land sind seit Jahresbeginn 46 Menschen erfroren.

In Lettland mussten allein im Januar 150 Menschen wegen Erfrierungen oder Unterkühlung in Kliniken behandelt werden, wie die Nachrichtenagentur Leta meldete. Im Nachbarland Estland blieb ein 33-jähriger Mann mit seinem Auto acht Kilometer vor der Küste nahe des Ostseebades Haapsalu auf dem Meer im Eis stecken. Er konnte von der alarmierten Polizei mit Schneemobilen gerettet werden.

Auch in Österreich verursachten Unwetter gravierende Probleme. In der Steiermark und in Kärnten waren nach Angaben der Energieversorger etwa 17 000 Haushalte ohne Strom. Unter der großen Schnee- und Eislast waren Bäume auf die Stromleitungen gestürzt, sagte ein Sprecher der Energie Steiermark. In Kärnten sind viele Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt.

Riesenwelle trifft aus spanische Küste

In Spanien traf erneut eine Riesenwelle auf die nordspanische Atlantikküste und riss zwei junge Radfahrer ins Meer. Wie der staatliche Rundfunk RNE am Montag berichtete, wurde nach dem Unglück am Vortag in der galicischen Kleinstadt Foz ein 15-Jähriger vermisst. Es bestünden kaum Aussichten, den Jungen lebend zu bergen. Sein 13 Jahre alter Freund habe sich retten können. Die beiden Jungen waren auf der Strandpromenade mit Fahrrädern unterwegs gewesen. Wogen von bis zu zehn Meter Höhe hatten am Wochenende in Teilen Spaniens und Portugals erhebliche Schäden angerichtet.

Große Teile Italiens leiden weiter unter Hochwasser, Erdrutschen und Überflutungen. In zahlreichen Regionen galt auch am Montag nach tagelangen Regenfällen noch der Notstand, Straßen und Wohnungen wurden überschwemmt. Mehrere Menschen kamen landesweit ums Leben. Venedig kämpfte mit Hochwasser, in der Toskana wurden zahlreiche Wohnhäuser evakuiert.

Schlechte Nachrichten haben die Meteorologen auch für Großbritannien: Ein neues Tiefdrucksystem zieht in Richtung der Britischen Inseln. Es soll viel Regen und kräftige Stürme bringen. In Deutschland soll es dagegen dem Wetterdienst zufolge milder, aber auch nasser und windiger werden.

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